Bei Recherchen in Bolivien stößt die Kulturwissenschaftlerin Karin Harrasser auf eine erschütternde deutsche Geschichte. Sie folgt den Spuren nationalsozialistischer Netzwerke nach 1945 und des Widerstands dagegen.
Am 12. Mai 1973 wird die 35-jährige Monika Ertl, Mitglied der marxistischen Guerilla-Bewegung Boliviens, in La Paz von Sicherheitskräften erschossen. Sie war es, die 1971 in Hamburg einen bolivianischen Konsularbeamten ermordet hat. Ihr Vater Hans Ertl, einst Kameramann für Leni Riefenstahl und Generalfeldmarschall Rommels liebster Frontfotogaf, hat sich nach dem Krieg in die Abgeschiedenheit des bolivianischen Regenwaldes zurückgezogen und ist Teil der deutschen Kolonie, der auch überzeugte Nazis angehören. Karin Harrasser spürt den Nachkriegsspuren des Nationalsozialismus in Bolivien und bis nach Kufstein, ihren Heimatort, nach und beleuchtet den Widerstand der nächsten Generation in den Netzwerken der 68er. Eine einzigartige, beispielhafte Geschichte.