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Buchtipps - Unterhaltung

Gaea Schoeters' Roman ist ein "ethischer Mindfuck" (Dimitri Verhulst) - provokant, radikal und eine erzählerische Ausnahmeerscheinung. Am Ende bleibt die Frage: Was ist ein Menschenleben wert? Gaea Schoeters preisgekrönter Roman ist von einer außerordentlichen erzählerischen Wucht. Die Tiefenschärfe, mit der sie die Geräusche und Gerüche der Natur beschreibt, lässt einen sinnlich erleben, was einen moralisch an die Grenzen zwischen Richtig und Falsch führt.

Joy Stephens' Leben lässt wenig zu wünschen übrig: Mit Mitte dreißig steht sie kurz vor der Ernennung zur Partnerin in ihrer Londoner Anwaltskanzlei, sie ist der Inbegriff einer erfolgreichen, attraktiven Karrierefrau und führt eine offene, aber verlässliche Ehe. Trotzdem bereitet Joy ihren Abgang bei Hanger, Slyde & Stein vor - bis sie bei ihrer Dankesrede vor aller Augen zehn Meter in die Tiefe stürzt. Hat ihr Anwaltskollege und Ex-Lover Peter etwas damit zu tun?

Ein Trailer in den Wäldern Virginias, dem Land der Tabakfarmer und Schwarzbrenner, der Hillbilly-Cadillac-Stoßstangenaufkleber an rostigen Pickups. Hier kommt Demon Copperhead zur Welt - die Mutter ist noch ein Teenie und frisch auf Entzug, der Vater tot. Ein Junge mit kupferroten Haaren, großer Klappe und einem zähen Überlebenswillen, bei allem, was das Leben für ihn bereithält: Armut, Pflegefamilien, Drogensucht, erste Liebe und unermesslichen Verlust.

Sa­rah ist bei ihrer sam­­mel­wütigen Tante Amalia in ei­­ner alten Villa aufgewachsen. Nun ist Amalia gestorben und die Res­tau­ra­torin Sarah konfrontiert mit einem Berg Schul­den. Wäh­rend sie den Nach­lass sichtet, nimmt ein junger Biblio­thekar Kon­takt zu ihr auf und bittet sie, ihm bei der Suche nach einem ver­schol­len ge­glaub­ten Teil einer al­ten Kar­te zu helfen, auf deren Spur Amalia war. Ben und Sarah ma­chen sich auf eine Reise, die sie in Amalias Vergan­gen­heit führt und das Leben Sarahs ver­ändern wird. Ein feinhumoriger, warm­herziger Roman.

Jules wächst in der Vorstadtidylle auf: ihre Eltern Rechtsanwälte, sie Klassenbeste. Doch innerhalb der vier Wände herrscht das Grauen. Was sie sucht, ist Befreiung. Befreiung von den Erinnerungen, der Gewalt, dem eigenen Selbst. Doch, wem trauen, wenn Vertrauen in die eigenen Erinnerungen oder Eltern fehlt?

Da der österreichische Regisseur Ge­org Wilhelm Pabst bei der Machter­grei­fung der Na­tionalsozialisten in Frank­reich ar­beitet, beschließt er, dort zu bleiben und nach Hollywood zu gehen. Doch die Erfolge bleiben aus. Also kehrt er nach Frankreich zurück und in seine Heimat, wo er nach Aus­bruch des Zweiten Welt­kriegs blei­ben muss. Während der Fil­me­macher noch glaubt, dem Regime widerstehen zu können, will der Pro­pa­ganda­mi­nister in Berlin den be­rühmten Mann für seine Zwecke ein­spannen und verspricht viel. Ein großartiger Ro­man über Kunst und Macht.

Das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen 2021 nun im Taschenbuch!

Darf eine Mutter nicht mehr können, nicht mehr wollen? Mareike Fallwickls neuer, aufwühlender Roman erzählt von der Last, die Frauen in unserer Gesellschaft aufgebürdet wird, und dem Aufbegehren dagegen.

Ein Ausnahmetalent in der männerdominierten Welt der 1960er-Jahre – leider weiblich. Eine hinreißende, kluge und witzige Erzählung von Unabhängigkeit und Emanzipation mit herausragenden Charakteren.