Beschreibung
'Wir sind Venezolaner, kubanische Flüchtlinge oder Amerikaner, deren Eltern aus El Salvador eingewandert sind. Wir sind Texaner UND Peruaner. Wir pendeln zwischen Argentinien und Nordamerika. Wir sind Männer und Frauen, Schwarze und Weiße, gläubig oder atheistisch und alles dazwischen. Wir sprechen Englisch oder Spanisch - oder keines von beidem, oder beides. Wir sind US-Bürger und Illegale. Nicht für alle von uns ist Immigration das Hauptthema, und, selbst wenn unser neuer Präsident dieser Auffassung ist, wir sind nicht alle Mexikaner. Wir sind Latinos. Keiner von uns kann für die 56,6 Millionen sprechen, die wir sind, aber wir können zumindest unsere Stimme erheben.' (Francisco Navas, The Guardian, Januar 2017) Wenn es um die Lücke zwischen Recht und Rechtlosigkeit, nicht-nationale Modelle politischen Handelns oder die Utopie einer internationalen Bürgergesellschaft geht, ist das Gespräch zwischen Judith Butler und Gayatri Chakravorty Spivak gerade im Licht der heutigen Situation, in den USA wie anderswo, aktueller denn je.
Autorenportrait
Judith Butler wuchs in einer jüdischen Familie mit ungarisch-russischen Wurzeln auf. Sie studierte Philosophie in Yale und Heidelberg und lehrt heute als Professorin für Rhetorik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der University of California, Berkeley. Vor allem ihre Arbeiten zur feministischen Theorie haben sie weit über das akademische Milieu hinaus bekannt gemacht. Mit ihren Studien zur Geschlechterforschung, zur Macht und zur Ethik der Gewaltlosigkeit hat sie den öffentlichen Diskurs maßgeblich geprägt.