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Lysippus und seine Freunde

Liebesgaben und Gedächtnis im Rom der Renaissance oder: Das erste Jahrhundert der Medaille

Erschienen am 14.01.2009, 1. Auflage 2009
94,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783050043142
Sprache: Deutsch
Umfang: VII, 490 S., 379 s/w Illustr., 15 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 3.2 x 24.5 x 18 cm
Einband: Leinen

Beschreibung

Anfang des Jahres 1474 verstarb der sechzehnjährige Alessandro Cinuzzi, Page am Hof des Papstneffen Girolamo Riario. Sein Freundeskreis - führende Humanisten, Kurienbeamte und Künstler - bedachte daraufhin den Jüngling mit zwei exzeptionellen Gedächtnis- und Liebesgaben: einer gedruckten Sammlung von Memorial- und Trostgedichten, der ersten in diesem Medium überhaupt, und der größten bis dato in Umlauf gebrachten Medaille. Ausgehend von der mikrohistorischen Analyse dieses erstaunlichen Falles zielt das vorliegende Buch auf die umfassenden Zusammenhänge, Funktionen und Bedeutungen von Kunstwerken und Schriften im Kontext von homosozialer Freundschaft, Geschenk-Austausch, (Toten- bzw. Freundes-) Gedächtnis sowie forcierter humanistischer Gelehrsamkeit und Geistesarbeit - vier für die Kultur der Frühen Neuzeit zentrale Bereiche, deren vielschichtiges Zusammenspiel mit den Bildkünsten erst ansatzweise erschlossen ist. Liebe und Freundschaft, Gedächtnis und ingenium geben sich so als die fundamentalen Kategorien einer zirkulierenden, humanistisch geprägten Bilderwelt zu erkennen. In diesem performativen Gaben-Kontext übernehmen Objekte wie Medaillen, Zeichnungen, Maioliken, Impresen usw. eine zentrale Rolle. Die Untersuchung zeigt exemplarisch am neuen Medium Medaille deren ursprüngliche Hochschätzung und deren Wahrnehmungs-Code auf; zugleich kann mit der Schaumünze für Alessandro Cinuzzi das Leben und Werk des bedeutendsten römischen Medailleurs der 1470er Jahre, bislang nur unter seinem Pseudonym Lysippus d.J. bekannt, rekonstruiert werden.