Beschreibung
Der Band gibt Vorträge einer Kölner Tagung zum geistlichen und weltlichen Drama im Europa des Mittelalters und der Frühen Neuzeit wieder, insbesondere zu Spielen lateinischer, mittelhochdeutscher, frühneuhochdeutscher, mittelniederdeutscher und mittelniederländischer Sprache. Die Beiträge widmen sich Formen der Ritualisierung im vormodernen Drama, untersuchen Nähe und Distanz zur Liturgie und zur ebenso kulturell wie liturgisch begründeten (Jahres-)Zeitenfolge, beobachten die Inszenierung der Spiele in ihren ambivalenten Versuchen, an die Verantwortung des Einzelnen vor einer letzten Instanz zu appellieren, Emotionen zu wecken und zu instrumentalisieren. Sie diskutieren somit die Ausdifferenzierung von Formen früher Theatralität und nehmen damit eine überfällige, von Rainer Warning angestoßene literaturtheoretische Diskussion auf: Genese, Funktion und Struktur des mittelalterlichen Spiels.
Inhalt
Inhalt:Hans-Joachim Ziegeler, Einleitung. -Benedikt Konrad Vollmann, Lateinisches Schauspiel des Spätmittelalters? -Bart Ramakers, Das niederländische Schauspiel des Mittelalters und der Rederijker-Zeit. Ein Überblick. -Bernd Neumann/Dieter Trauden, Überlegungen zu einer Neubewertung des spätmittelalterlichen religiösen Schauspiels. -Hildegard Elisabeth Keller,losendt obenthür. Weltgerichtsspiele als Aktualisierungsmedien der Zeit. Am Beispiel des »Berner Weltgerichtsspiels« und des »Churer Weltgerichtsspiels«. -Renate Amstutz, Die liturgisch-dramatische Feier der Consecratio virginum nach dem Pontifikale des Bischofs Durandus (Ende 13. Jh.). Eine Studie zur Rezeption der Zehnjungfrauen-Parabel in Liturgie, Ritus und Drama der mittelalterlichen Kirche. -Jan-Dirk Müller, Realpräsenz und Repräsentation. Theatrale Frömmigkeit und Geistliches Spiel. -Andreas Traub, Zeitbestimmung durch Gesänge? -Hansjürgen Linke, Verantwortung. Ein zentrales Thema im mittelalterlichen deutschen Drama. -Ursula Hennig, Jesus am Kreuz in der hessischen Passionsspieltradition. Text und Dramaturgie. -Ursula Schulze, Emotionalität im Geistlichen Spiel. Die Vermittlung von Schmerz und Trauer in der »Bordesholmer Marienklage« und verwandten Szenen. -Klaus Ridder, Erlösendes Lachen. Götterkomik, Teufelskomik, Endzeitkomik. -Christa Ortmann/Hedda Ragotzky,Itlicher zeit tut man ir recht. Zu Recht und Funktion der Fastnacht aus der Sicht Nürnberger Spiele des 15. Jahrhunderts. -Eckehard Simon, »Sieben Frauen und ein Mann« (Keller 122). Das älteste Fastnachtspiel (ca. 1375--1400). -Ute von Bloh, Vor der Hölle. Fastnachtspiel (Keller 56) / Osterspiel / Emmausspiel. -Max Siller, Die Lokalisierung der mittelalterlichen Spiele mit Hilfe der (historischen) Dialektologie. -John E. Tailby, Ein vernachlässigter Luzerner Bühnenplan. -Anthonius H. Touber, Passionsspiel und Ikonographie. -Klaus Wolf, Für eine neue Form der Kommentierung geistlicher Spiele. Die Frankfurter Spiele als Beispiel der Rekonstruktion von Aufführungswirklichkeit. -Bruno Quast, Endzeit des geistlichen Spiels. Das »Münchner Osterspiel« cgm 147. -Erich Kleinschmidt, Normative Selbstvergewisserung. Johann Rassers »Spil von Kinderzucht« (1573) als Medium urbaner Repräsentation und Disziplinierung. -Rainer Warning, Auf der Suche nach dem Körper. Das Imaginäre des geistlichen Spiels. -Walter Haug, Rainer Warning, Friedrich Ohly und die Wiederkehr des Bösen im geistlichen Schauspiel des Mittelalters.
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