Beschreibung
Religion ist ein vieldeutiges Phänomen. Zu seinen Facetten gehören innere Gewißheiten und äußere Handlungen, subjektive Sinnfindungen und Gestaltungen der objektiven Welt. Wer über Religion nachdenkt, wird in dieses spannungsvolle Geflecht verwickelt. Religiöse Überzeugungen können sich mit kulturellen, szientifischen und moralischen Weltsichten reiben - bis hin zu verlustträchtigen Konflikten. Wer Religion thematisiert, ist zum Urteil herausgefordert. Religion zu erörtern fordert, den eigenen Standort zu klären und auf andere Standpunkte zu beziehen. Die Studien dieses Bandes untersuchen das Religionsthema in protestantischer Perspektive. Hiernach ist Religion Selbstbewusstsein individueller Freiheit. Diesen Grundgedanken entfaltet Jörg Dierken in unterschiedlichen Zusammenhängen: in kategorialen und zeitdiagnostischen Reflexionen zu Begriff und Funktion der Religion in der Moderne, in religionsphilosophischen Positionsbestimmungen im Diskurs mit klassischen Meisterdenkern von Luther, über Vertreter des Deutschen Idealismus und bis Luhmann sowie in ethischen Analysen protestantischer Sozialformen und Kultursichten, deren Spektrum von Gesellschaft, Staat und Kirche bis hin zu Wirtschaft und Fortpflanzungsmedizin reicht.
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Autorenportrait
Geboren 1959; Studium der Theologie und Philosophie; 1987 Promotion; seit 1995 Professor für Systematische Theologie / Ethik und Religionsphilosophie an der Universität Hamburg; seit 2012 erster Vorsitzender der Internationalen Schleiermacher-Gesellschaft.