Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit ist es zu erfahren, ob die Handwerkswitwe als Handwerks- und Zunftmitglied akzeptiert wurde und worauf sich ihre Handlungsfelder begrenzten. Das Auftreten der Handwerkswitwe soll im privaten und öffentlichen Kontext verglichen werden, damit diesbezüglich mögliche Einschränkungen oder Erweiterungen zum Vorschein kommen können. Da der Geselle als handwerkliche "Linkehand" der Handwerkswitwe gesehen werden konnte und er in einem bestimmten Verhältnis zur Handwerkswitwe stand, wird dies im dritten Kapitel gesondert erforscht. Desweiteren soll die Untersuchung von zünftischen Strukturen im Bezug zur Handwerkswitwe in einem kleineren Rahmen erfolgen. Ausschlaggebend für diese Arbeit werden die Rechte der Handwerkswitwe sein, denn sie eröffnen eine neue Dimension für diese. Dabei liegt der lokale Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Stadt Augsburg. Die Stadt bietet sich zur Untersuchung ganz besonders an, da Augsburg durch die vielfältigen und wohlhabenden Handwerke als die "Goldene und reichste Stadt der Welt" galt. Die Stadt Ravensburg ist, ähnlich wie Augsburg in der frühen Neuzeit, handwerksbedeutend gewesen und daher bezieht sich die Arbeit im letzten Kapitel gesondert auf Handwerkswitwen in Ravensburg, um mögliche Sonderstellungen herauszukristallisieren. Eine zeitliche Eingrenzung dieser Arbeit auf das 18. Jahrhundert erscheint sinnvoll, weil Handwerkswitwen in diesem Jahrhundert auffallend viel Aufmerksamkeit durch Suppliken und durch die Handwerksakten erfahren haben. Dennoch wird dieser zeitliche Rahmen aufgrund des aufschlussreichen Augsburger Stadtbuches mit Stadtrecht kurzzeitig verlassen. Im Zusammenhang mit der Schuhmacherwitwe Böhmin werden in die zünftischen Gewohnheiten Einblick gewährt. Defizite befinden sich im Forschungsstand über die Differenzierung von Meisterwitwen zu Handwerkswitwen. Darum werden die Meisterwitwen inhaltlich weniger miteinbezogen, da ihr rechtlicher Standpunkt klarer ist als der der Handwerkswitwe. Dieses Thema und die dazugehörige Fragestellung erscheint interessant, weil die Überzeugung zum Vorschein kommen könnte, dass Handwerkswitwen unter bestimmten Bedingungen die Chance haben konnten, selbstbestimmter zu leben und zu arbeiten. Das Ziel dieser Arbeit soll sein, die Gründe herauszuarbeiten, weswegen sich die Handwerkswitwe in ihrer Stellung von den "handwerkslosen" Witwen in der frühen Neuzeit abhebt.
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