Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Wien, Veranstaltung: Sprachwissenschaft: Sprache und Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: In einem Interview der damaligen AfD-Vorsitzenden Frauke Petry mit der Zeitung Welt am Sonntag ließ sie verlauten, dass das Wort völkisch aus der negativen Konnotationsecke zu nehmen sei, da es direkt mit dem Substantiv Volk korreliere und nicht per definitionem als rassistisch zu betrachten sei. Petry erläuterte weiter: Ich benutze diesen Begriff zwar selbst nicht, aber mir missfällt, dass er ständig nur in einem negativen Kontext benutzt wird. Beklagenswert fur sie ist, dass es bei der Ächtung des Begriffes völkisch nicht bleibt, sondern der negative Beigeschmack auf das Wort Volk ausgedehnt wird. Presse, Rundfunk und Fernsehen reagierten auf diese Forderung mit Empörung. Doch warum erhitzen sich die Gemuter bei einem Adjektiv? Ohne martialisch klingen zu wollen, geht es bei diesen Auseinandersetzungen um einen Kampf der Wörter. Die AfD erhofft sich eine Zuruckeroberung von bestimmten Wörtern und deren Konnotationen. Es geht um die Macht der Worte und ihre politisch- gesellschaftliche Einflussnahme, die immer auch im Spannungsfeld von Geschichte und Gegenwart zu betrachten ist. Um die Aussage Petrys differenziert und wissenschaftlich zu untersuchen, werde ich mich in der vorliegenden Arbeit um eine dezidierte und pointierte Wortstudie des Begriffs völkisch bemuhen. Dabei wird mit einem dreischrittigen diachronen Analyseverfahren, von der Wortherkunft und der althochdeutschen und mittelhochdeutschen Überlieferungssituation auf die Wortnutzung im Nationalsozialismus und schließlich die Wort- Verwendung in der Nachkriegszeit, der DDR und der Gegenwart ermittelt. Maßgeblich fur die Analyse ist eine grundlegende Auseinandersetzung der Wechselbeziehung von Substantiven und deren Adjektiven, die ich der Arbeit voranstellen möchte. Desweiteren wird, neben der sprachwissenschaftlichen und sprachgeschichtlichen Auseinandersetzung, auch auf die semantische Bedeutung von Volk und völkisch hingewiesen, ist diese doch dicht verwoben mit der akuten Fragestellung. Im Fokus steht die sprachwissenschaftliche Untersuchung des Wortes völkisch, die verdeutlichen soll, dass sich Frauke Petry eines historisch prekären Begriffs bedient und sich mit dessen Rehabilitierungsversuch in eine eindeutig rechts-populistische-nationalistische Position verortet, die geschutzt vom Grundgesetz zwar veräußert, politisch und gesellschaftlich jedoch diskutiert und kritisiert werden muss.
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