Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Kunstpädagogik, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit zwei Fragen Erstens: Wie ist dieses emanzipatorische Vokabular bei den Formulierungen der Autor*innen des KCs zu lesen? Und zweitens: Inwiefern lässt sich Cultural Hacking als kritische Praxis und somit als stellvertretend für kritische Kunst/Pädagogik verhandeln? Da sich diese Arbeit im kunst/pädagogischen Feld verortet, liegt der Fokus in der Fragestellung darauf, Cultural Hacking am Beispiel von Der Schlüssel zur Stadt als eine potentielle Erscheinungs- und Anwendungsform kritischer Kunst/Pädagogik zu diskutieren.Die Frage Wem gehört die Stadt? löst oftmals eine Debatte aus. Als Reaktion auf solche Überlegungen intervenieren die Künstler*innenkollektive Rocco und seine Brüder und Dies Irae 2019 in das Programm der Berliner Werbeanlagen. Ihre Kritik gilt hierbei der passiven Rolle der Bewohner*innen durch das wirtschaftsbezogene System in der Gestalt von analoger Werbung in Berlin. In Form zivilen Ungehorsams entwerfen sie einen materiellen und zugleich symbolischen Schlüssel für die Kästen der City-Light-Poster, um der Bevölkerung Raum für die aktive Mitgestaltung von Werbeflächen zu verschaffen. Die Kunstaktion Der Schlüssel zur Stadt findet sich als Videoformat zu jeder Zeit online kostenlos abrufbar. Die Intervention der Künstler*innenkollektive liest sich als eine exemplarische Realisierung von Cultural Hacking. Cultural Hacking stellt eine protestierende Form von Kunst dar, dessen Akteur*innen sich wie ein Virus in fremde Systeme einsiedeln. Die in den Systemen vorgefundene Codes werden hierbei nicht widerspruchslos hingenommen, sondern (re-)dechiffriert. Vor einem solchen Hintergrund drängt sich die Hypothese auf, dass Cultural Hacking als kritische Praxis zu bezeichnen ist. Hinter Kritik verbirgt sich jedoch weniger ein geschützter als vielmehr ein inflationär gebrauchter Begriff. Auch im curricularen Leitfaden des Schulfaches Kunst lautet es, der Unterricht sollte die Selbstständigkeit, die eigenen Fragehaltungen sowie die Reflexions- und Kritikfähigkeit von Schüler*innen zu fördern.
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