Beschreibung
Die verbreitete Meinung, böses Tun erfordere eine böse Absicht, ist nach Ingolf U. Dalferth eine 'fragwürdige Übervereinfachung'. Der Primat des Bösen liegt nicht im Wollen, sondern in der Erfahrung des Bösen. Was zählt, ist das Leiden der Betroffenen. Aber auch dieser Ansatz kann auf Abwege führen, wenn Leiden mit Bösem gleichgesetzt wird. An diesem Punkt beginnen die Überlegungen der Studie.
Für Dalferth ist die entscheidende Frage, ob Leiden in jedem Fall als Böses verstanden werden muss. Seine Überlegungen veranschaulichen in präziser Sprache die zu Grunde liegenden aktuellen Lebensphänomene an gut verständlichen Beispielen. Am Ende des Bandes werden Deutungs- und Bewältigungsstrategien von Leiden und Bösem diskutiert, die den unverzichtbaren Beitrag des christlichem Glaubens zum Umgang mit Leiden und Bösem aufzeigen und auch für Nichtchristen verstehbar machen.
Die Studie ist während des Aufenthalts von Dalferth am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2005/2006) entstanden und in ihrer lebenspraktischen Ausrichtung ein hoch zu schätzender Gewinn für alle Leserinnen und Leser.
Autorenportrait
Ingolf U. Dalferth, Dr. theol., Dr. h.c., Jahrgang 1948, ist Ordinarius für Systematische Theologie, Symbolik und Religionsphilosophie in Zürich und seit 1998 Direktor des Instituts für Hermeneutik und Religionsphilosophie. Er ist Mitglied der Theologischen Kammer der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Religionsphilosophie und der Europäischen Gesellschaft für Religionsphilosophie sowie Hauptherausgeber der "Theologischen Literaturzeitung" (Leipzig), der "Hermeneutischen Untersuchungen zur Theologie" (Tübingen) und von "Religion in Philosophy and Theology" (Tübingen). 2005 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät Uppsala.
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