Beschreibung
Wie wir ein gutes Leben erlangen und was es ausmacht, sind die Fragen der Ethik, seit es sie gibt. Doch was, wenn diese Fragen überflüssig sind? Denn Psychologie, Gehirnforschung und Evolutionsbiologie können uns heute genauer denn je erklären, was unser Verhalten bestimmt und unsere moralischen Urteile steuert. Mit seinen gedanklichen Experimenten gewöhnt Kwame Anthony Appiah uns daran, dass philosophische Ethik und empirische Wissenschaft das richtige Leben nur gemeinsam erkunden können. Zugänglich, klar und in seiner funkelnden Schärfe bestechend macht er deutlich, wo die Grenzen der beiden liegen: Die neue empirische Moralforschung kann uns mit ihren Experimenten nur sagen, was wir tatsächlich tun und fühlen, aber nicht, was wir tun oder fühlen sollen. Die Ethik - und jeder Mensch, der ein tugendhaftes Leben sucht - geht hingegen in die Irre, wenn sie das wirkliche Verhalten des Menschen nicht kennt. Appiah öffnet die Türen zwischen Philosophie und Empirie, ohne der Philosophie ihre Dignität zu nehmen. Damit aber kann er auch eine Art des Philosophierens wiederbeleben, die schon die Antike praktiziert hat und die in der westlichen Tradition zu lange vergessen war.
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Autorenportrait
Kwame Anthony Appiah bekleidet heute nach Professuren in Yale, Cornell und Harvard einen Lehrstuhl für Philosophie in Princeton. Die Zeitschrift "Le Nouvel Observateur" zählt ihn zu den 25 wichtigsten Denkern unserer Zeit. Im März 2009 wurde Appiah zum Präsidenten des Amerikanischen PEN Zentrums gewählt.