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Globalesisch, oder was?

Ein Plädoyer für Europas Sprachen, C.H. Beck Paperback 6109

Erschienen am 15.01.2014
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783406659904
Sprache: Deutsch
Umfang: 234 S., 1 Karte
Format (T/L/B): 1.7 x 21.6 x 14.2 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Nachdem Wirtschaft und Wissenschaft sich schon seit längerem sprachlich globalisiert haben, raten nun Sozialwissenschaftler und Philosophen, Bundespräsidenten und ehemalige Bundeskanzler dem Land und Europa dringend, fleißig Englisch zu lernen, um die vielen Sprachen Europas, diese Hindernisse der Verständigung, aus dem Weg zu räumen. Diese Kampagne ist völlig überflüssig, weil die wohltätige Wirkung globaler Kommunikation durch das globale Englisch von niemandem bezweifelt wird und weil die Europäer ohnehin fleißig Globalesisch lernen. Das ist einerseits eine erfreuliche Entwicklung, gefährdet aber die anderen Sprachen der europäischen Nationen in vielfacher Hinsicht. Nötig ist daher eine Aktivität zugunsten der vielen europäischen Sprachen, die deren Leistung und Bedeutung hervorhebt und für ihre Bewahrung und Entwicklung eintritt. Dazu muss man aber eine andere Auffassung von Sprache haben als die bloß instrumentell kommunikative. Man muss wieder verstehen lernen, dass Sprache auch ein kognitives Instrument ist, nämlich der wichtigste Weg des Menschen zur Erfassung der Welt. Indem es die geistige, aber auch kulturelle und politische Bedeutung der Sprachen betont, plädiert Trabant angesichts des drohenden globalesischen Monolinguismus für eine echt verstandene europäische Mehrsprachigkeit.

Autorenportrait

Jürgen Trabant war Professor für Romanische Philologie an der Freien Universität Berlin und lehrte als Professor für europäische Mehrsprachigkeit an der Jacobs Universität Bremen.