Beschreibung
Kann man der Verkündigung der alttestamentlichen Propheten über Gott auch heute noch vertrauen und ihr daher Glauben schenken? Eine psychologische Analyse erklärt zunächst die reale Offenheit des Menschen für die weltübergreifende Dimension, personal verstanden als Gott. Veranschaulicht wird diese existentielle Veranlagung des Menschen anhand einiger Berufungsberichte von Propheten des Alten Testaments. Diese sind Versuche, transzendierende Erlebnisse in menschlicher Sprache adäquat auszudrücken und so kommunizierbar zu machen. Eine philosophisch-anthropologische Analyse zeigt die Unabdingbarkeit der Selbst-Offenbarung Gottes, weil die Erkenntnis des Überweltlichen die aktive Fähigkeit des Menschen übersteigt. Ein geschichtlicher Abriss fasst schließlich die Entwicklungsgeschichte der Offenbarungsvermittlung des Alten Testaments zusammen: Gott offenbart sich wesentlich als umfassende dialogische Personalität, keinesfalls bloß als "strafender Richter".
Autorenportrait
Josef Zemanek, Dr. theol., Mag. theol., Mag. Dr. iur., Lic. phil., (em.) Dozent für Bibelwissenschaft des Alten Testaments an der Hochschule Heiligenkreuz, Mitglied des Instituts für Biblische Wissenschaften.