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Die Illusion des Ich

On the Taboo Against Knowing Who You Are

Erschienen am 01.05.2005
8,50 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442217175
Sprache: Deutsch
Umfang: 223 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 18.2 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Die Illusion unseres Egos besteht darin, zu glauben, dass es mit seinen Gedanken, Gefühlen, Hoffnungen das Maß aller Dinge sei. Dieser materialistischen Illusion stellt Alan Watts die Perspektive der vedantischen Philosophie gegenüber. Der Mensch als ein Teil des Ganzen erkennt sich auf einer tiefen spirituellen Ebene als eins mit der göttlichen Urenergie. Damit verliert die Furcht vor dem Tod ebenso ihre Realität wie die Konzentration der westlichen Kultur auf materielle Werte.

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Goldmann Verlag Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
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Autorenportrait

Geboren 1915 in England, wanderte Alan Watts 1938 in die USA aus, um an der University of Vermont Theologie zu studieren. International einen Namen machte er sich seinen Zen-Studien und den Abhandlungen über westliche und östliche Spiritualität. Watts betätigte sich u.a. als anglikanischer Priester, Autor, Moderator und Rektor der American Academy of Asian Studies in San Francisco. Mit seinen Studenten unternahm er Reisen nach Japan, Burma, Ceylon und Indien. Watts starb im Alter von 73 Jahren in Kalifornien.

Leseprobe

Vorwort 1 Was man als Eingeweihter wissen muss 2 Das Schwarz-Weiß-Spiel 3 Wie man zu einem echten Schwindler wird 4 Die Welt ist unser Körper 5 Was nun? 6 ES Ausgewählte Literatur VORWORT Dieses Buch befasst sich mit einem unerkannten, aber sehr mächtigen Tabu - mit unserem stillschweigenden Einverständnis, zu ignorieren, wer oder was wir wirklich sind. Ich stelle kurz gesagt die Behauptung auf, dass die weit verbreitete Empfindung des eigenen Selbst als ein von den übrigen Dingen getrenntes Ich hinter einer äußeren Hülle aus Haut eine Halluzination ist, die weder mit den westlichen Wissenschaften noch den experimentellen Philosophie-Religionen des Ostens - insbesondere den Kerngedanken der Vedanta-Philosophie des Hinduismus - in Einklang gebracht werden kann. Diese Halluzination steht auch hinter dem Missbrauch der Technik, mit der der Mensch seine natürliche Umgebung gewaltsam unterjocht und sie damit schließlich zerstört. Wir bedürfen deshalb dringend einer Empfindung unserer eigenen Existenz, die mit den physikalischen Tatsachen übereinstimmt und die unser Gefühl der Entfremdung vom Universum bewältigen hilft. Zu diesem Zweck habe ich auf die Einsichten der Vedanta-Lehre zurückgegriffen, sie aber vollkommen zeitgemäß und im westlichen Stil formuliert. Dieses Buch ist deshalb kein Versuch eines Lehrbuchs oder einer Einführung im üblichen Sinn, sondern eine künstliche Kreuzung zwischen westlicher Wissenschaft und östlicher Intuition. Besonders bedanken möchte ich mich bei meiner Frau, Mary Jane, für ihre sorgfältige redaktionelle Hilfe und für ihre Kommentare zum Manuskript. Ebenfalls danken möchte ich der Bollingen Foundation für ihre finanzielle Unterstützung eines Projekts, zu dem dieses Buch gehört. Sausalito, Kalifornien Januar 1966 Alan Watts 1 WAS MAN ALS EINGEWEIHTER WISSEN MUSS Was genau sollte ein junger Mann oder eine junge Frau wissen, um »eingeweiht« zu sein? Mit anderen Worten: Gibt es irgendein verborgenes Wissen, irgendein besonderes Tabu, irgendwelche Informationen über die wahren Hintergründe des Lebens und des Seins, die die meisten Eltern und Lehrer entweder nicht kennen oder die sie nicht weitergeben wollen? In Japan war es früher einmal üblich, jungen Leuten, die kurz vor ihrer Hochzeit standen, ein »Kissenbuch« zu geben, ein kleines Büchlein mit oftmals farbigen Holzschnitten, das alle Einzelheiten des Geschlechtsverkehrs zeigte. Es ging nicht einfach darum, dass - wie der Chinese sagt - »ein Bild mehr wert ist als zehntausend Worte«, es ersparte auch den Eltern die Verlegenheit, über diese intimen Dinge von Angesicht zu Angesicht zu sprechen. In der westlichen Welt kann man heutzutage solche Informationen an jedem Zeitungsstand bekommen. Der Sex ist kein ernsthaftes Tabu mehr. Teenager wissen manchmal mehr darüber als Erwachsene. Wenn aber der Sex nicht mehr das große Tabu ist, was ist es dann? Denn es gibt immer irgendetwas, was tabuisiert wird, etwas, was man verdrängt, nicht zugibt oder nur ganz kurz aus den Augenwinkeln heraus anzuschielen wagt, weil ein direkter Blick zu sehr verunsichern würde. Tabus sind innerhalb Tabus verborgen, sie sind geschichtet wie die Schalen einer Zwiebel. Wie würde also das Buch aussehen, das Väter ihren Söhnen und Mütter ihren Töchtern unauffällig in die Hand drücken würden, ohne es jemals offen zuzugeben? In manchen Kreisen wird die Religion stark tabuisiert, sogar in Kreisen, wo die Leute in die Kirche gehen oder die Bibel lesen. Die Religion gilt dort als Privatsache. Es gehört sich nicht, darüber zu sprechen oder zu diskutieren, und es verstößt noch mehr gegen die Regel, wenn man seine Frömmigkeit offen zur Schau trägt. Wenn man sich aber in eine der Standardreligionen vertieft - dabei spielt so gut wie gar keine Rolle, in welche -, dann fragt man sich, was diese Geheimniskrämerei denn nun eigentlich soll. Das Buch, das ich im Sinn habe, wäre sicherlich nicht die Bibel, das »gute Buch«, jene faszinie Leseprobe

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