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Die Prophezeiung

Der Feuerbund 2 - Roman

Erschienen am 06.04.2009
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453523760
Sprache: Deutsch
Umfang: 670 S.
Format (T/L/B): 4.6 x 20.8 x 13.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das dunkle Erbe der Hexe Ein fernes Land, regiert von einem unberechenbaren Herrscher. Eine geheimnisvolle Frau, verfolgt aufgrund ihrer einzigartigen Fähigkeiten. Ein junger Krieger, auserwählt, sein Königreich vor dem Chaos zu bewahren. Ein magischer Moment, und es öffnet sich eine Welt, wie sie rätselhafter und gefährlicher nicht sein könnte . Nach "Die dunkle Gabe" beweist die australische Bestsellerautorin Fiona McIntosh erneut, dass sie wie Marion Zimmer Bradley und Elizabeth Haydon eine begnadete Erzählerin ist.

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Leseprobe

WYL GLITT AUS DEM SATTEL und landete auf wackeligen Beinen. Er hatte nicht die Kraft, das Pferd anzubinden, und hoffte, dass es stehen bleiben würde, während er würgend tiefer in das Wäldchen stolperte. Das unerträgliche Bedürfnis, den Fluch loszuwerden, sich aus der bedrohlichen Umklammerung des Zaubers zu befreien, schien nicht von ihm weichen zu wollen. Am Rande seines gequälten Bewusstseins erkannte Wyl, dass die kalte Mondnacht zu schön war, um zu sterben. wieder einmal. Er glaubte, den üblen Nachhall der Magie, die vor wenigen Stunden von ihm Besitz ergriffen hatte, regelrecht schmecken zu können. Wyl wollte nicht daran denken, doch die Erinnerung war so frisch, so entsetzlich, dass er sie nicht vertreiben konnte. Oberbefehlshaber Liryk von Briavel hatte gelächelt, als der Mann namens Romen Koreldy, eben erst des Landes verwiesen, die Verbotene Frucht als Nachtquartier vorschlug, bevor sie am nächsten Tag zur Grenze seiner Wahl aufbrechen sollten. Liryk hatte verstanden, dass der Söldner in der einladenden Umarmung einer Hure im stadtbekannten Bordell Trost finden wollte. Und er lächelte sogar noch breiter, als Romen das verführerische Angebot Hildyths annahm. Der Oberbefehlshaber hatte sich früher einmal mit ihr vergnügt und war überzeugt, dass sich sein geplagter Begleiter nirgendwo besser für ein paar Stunden von allen Sorgen freimachen könnte. Wyl Thirsk, gefangen in Koreldys Körper, hatte dasselbe gedacht. bis die Hure ihm ein Stilett tief ins Herz rammte, versuchte, ihm das Leben zu rauben. Auch wenn ihr das nicht geglückt war. Romens Körper hatte seinen gefangenen Gast freigegeben, so dass er in die Auftragsmörderin gleiten konnte und stattdessen sie in den Tod riss. Es war keine neue Erfahrung für Wyl. Er hatte diese schmerzhafte Verzweiflung schon einmal durchlebt, und immer noch konnte er kaum glauben, dass es wieder geschehen war. Er würgte noch immer, ohne sich übergeben zu können, und versuchte sich zusammenzureißen. Dann sah er auf seine Hände - seine zarten Frauenhände -, die sich am Baum festkrallten und wütend über die raue Rinde rieben, um sich mit aller Gewalt zu verdeutlichen, dass er am Leben und dies kein Alptraum war. Denk nicht daran, in wen du dich verwandelt hast. Ruf dir ins Gedächtnis, wer du bist, ermahnte er sich. Ruf dir ins Gedächtnis, wer du bist! "Ich bin Wyl Thirsk, der Sohn von Fergys Thirsk von Argorn", krächzte er mit seiner neuen, eigenartigen Stimme. Er hasste die hohe Tonlage. "Ich bin Wyl Thirsk, der General der morgravianischen Legion. Ich lebe", sagte er, und seine Stimme wurde ruhiger und fester. Sein Verstand schien die Verwandlung allmählich zu akzeptieren. Er wiederholte sein Mantra, bis die Übelkeit schließlich nachließ und seine verkrampften Muskeln nicht mehr dem Drang nachgaben, den Zauber hinauszuwürgen. Es war sowieso unmöglich. Myrrens Gabe würde ihn verfolgen, bis er einen Weg fand, sie abzuschütteln. Wyl Thirsk hob den Kopf zum Sternenhimmel und brüllte seine Verzweiflung hinaus. Es war ein hoffnungsloser Schrei. Weder das Ballen der Fäuste, noch das Anheulen des Himmels konnte dem dunklen Zauber, der ihn dazu verdammte, immer wieder den Tod zu überlisten, ein Ende setzen. Sollte ihm irgendwer nach dem Leben trachten, so würde der Fluch - Myrrens Geschenk an ihn - dafür sorgen, dass stattdessen sein Angreifer mit dem Leben bezahlte. Wyl wusste nicht, ob dieser Alptraum jemals ein Ende nähme, doch er würde erst zur Ruhe kommen, wenn er den Schlüssel fand, um das Geheimnis zu lüften. Als er an Romen Koreldy dachte, sein erstes Opfer, überrollte ihn eine Welle der Traurigkeit. Jetzt war auch Romens Körper tot. Wyl war tief verzweifelt, diese trostspendende Hülle verloren zu haben, die ihn willkommen geheißen und umhüllt, ihm Beistand und Leben gespendet hatte. Obschon sie sich anfangs so eigentümlich angefühlt hatte, war sie ihm bald vertraut gewesen - Romens Geist lebte in Wyl weiter, während Wyls wahrer Körper in einer Gruft verrottete. Die beiden waren e Leseprobe