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Die dunkle Göttin

Schwerter des Zorns 4

Erschienen am 04.09.2006
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453532571
Sprache: Deutsch
Umfang: 366 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 18.8 x 12.1 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Dies sind die atemberaubenden Abenteuer von Bahzell Bahnakson, Prinz von Hugrum und Günstling des Kriegsgottes, der in ein feindliches Land geschickt wird, um dort einen brüchigen Frieden zu vermitteln. Kaum angekommen, greifen dunkle Mächte nach der Herrschaft. Als sie die mystischen Schwerter des Zorns zu entfesseln drohen, muss Bahzell sich entscheiden.

Leseprobe

1 Der Nebel war eigenartig. Er hing reglos wie ein schwerer, festgefrorener Vorhang zwischen den beiden freistehenden Hügeln über dem flachen Tal und bewegte sich in seinem Inneren dennoch seltsam wirbelnd. Gewiss, die Frühlingsnacht war kühl, dieser Nebel jedoch schien so kalt wie Eis und ebenso vollkommen undurchdringlich. Selbst der frische Wind, der über die endlosen Meilen des Grases wehte, schien ihn nicht zu berühren. Es war Neumond, die Sterne am samtenen Himmel glitzerten klarer als Kristall. Trotz all ihrer Schönheit schien ihr Licht in diesem Nebel zu erlöschen, aufgesogen und abgestorben, als verzehrte die weiße Barriere sie ganz. Die nächtlichen Laute auf der Ebene des Windes, sein seufzendes Lied, das Summen der Insekten, das ferne Murmeln eines kleinen Baches in der Dunkelheit, der über sich selbst zu kichern schien, das schrille Kreischen der Fledermäuse und der gelegentliche Schrei eines Raubvogels erklangen in der Steppe. All das jedoch hörte kurz vor dem Rand des Nebels schlagartig auf. Nichts durchdrang oder überschritt die fremdartige Barriere, die er bildete. Dann gesellten sich neue Geräusche dazu, gedämpfte. Hufe, die auf weicher Erde trommeln, fast so leise wie das Knarren von Sattelleder oder das sachte Klingeln von Zaumzeug. Ein einzelner Reiter tauchte aus der Nacht auf und galoppierte geradewegs auf diese unheimliche Nebelwand zu. Der Reiter wurde langsamer, als er sich ihr näherte. Nicht, weil er es so wollte, sondern weil sein Pferd davor zurückscheute. Es verlangsamte den Schritt, warf störrisch den Kopf hoch und brach zur Seite aus. Es wehrte sich gegen die Zügel, legte die Ohren an, schüttelte den Kopf und blähte den Hals, während es seinen Protest schrill herauswieherte. Der Reiter fluchte und riss den Kopf seines Tieres grob zurück, zwang es weiter. Doch das Pferd stemmte die Hufe in die Erde, und als er ihm die Sporen brutal in die Flanken grub, bockte es. Der Reiter war kein Sothöii. Das wurde deutlich, als er aus dem Sattel über den Kopf des Pferdes hinwegsegelte. So unbeholfen er jedoch auf dem Pferderücken gewirkt haben mochte, als er durch die Luft flog, legte er eine geradezu übernatürliche Beweglichkeit an den Tag. Er rollte sich mitten im Sturz zusammen, drehte seinen Körper und landete mit einer erstaunlichen Behändigkeit auf den Füßen. Sein Schwung ließ ihn nicht einmal weiterstolpern, und mit der Rechten schnappte er blitzschnell den Kinnriemen des Pferdes, bevor es ihm durchgehen konnte. Der Griff dieser Hand war ungeheuer stark: Das Pferd wieherte vor Panik, als es vergeblich versuchte, sich daraus zu befreien. Die andere Hand des Mannes fuhr hoch und packte. nicht etwa den Zügel, sondern die Kehle des Tieres. Mit derselben fürchterlichen Kraft schloss er die Finger und presste die Kehle des Pferdes zusammen. Das Wiehern des Tieres erstickte in einem entsetzten Laut - es wurde erbarmungslos auf die Knie gezwungen. Jetzt gab auch der Reiter ein Geräusch von sich, ein knurrendes, hungriges, so tierisch wie die Laute des Pferdes. Aber dies klang bösartiger, mehr wie das Grollen eines Raubtiers, und die Augen des Mannes glühten in einem grünlichen Feuer. Der Widerstand des Pferdes wurde schwächer und ein boshaft triumphierender Unterton färbte das Grollen des Mannes. »Hör auf!« Der Befehl kam von einer Stimme aus der Nebelbank im Rücken des Reiters. Sie sprach nicht sehr laut, doch in ihren Worten hallte eine unwiderstehliche Macht. Sämtliche anderen Geräusche der Nacht verstummten schlagartig, furchtsam und voller Entsetzen vor dieser unendlich kalten und grausamen Stimme. Der Reiter richtete sich auf und ließ seine Linke von der Kehle des beinahe erstickten Tieres sinken, bevor er sich zum Nebel herumdrehte. »Narr!« Die Stimme klang abgründig verachtend. »Die nächste Siedlung liegt mindestens zehn Meilen entfernt. Wenn du so weit laufen möchtest, dann nur zu, vollende, was du gerade tust.« Der Reiter schien antworten zu wollen, überlegte es sich jedoch anders Leseprobe

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