Beschreibung
Eine wunderbare Aussteigergeschichte mit Happy End. Nicht ausgedacht, sondern selbst erlebt. Wie oft küsst man sich in Frankreich eigentlich zur Begrüßung? Zweimal? Dreimal? Sind die Franzosen wirklich so spontan und die Deutschen so organisiert, wie das Klischee es will? Wie lebt es sich als Deutsche in einem kleinen Dorf in Süd-frankreich? In ihrem Blog auf brigitte.de geht Christiane Dreher all diesen Fragen nach. Jetzt hat sie ein Buch daraus gemacht.Als Christiane Dreher vor ein paar Jahren ihre Sachen packte, um in Frankreich auf einem Bauernhof ein Praktikum zu machen, da wollte sie eigentlich nur ein Jahr bleiben. Doch dann kam alles anders. Sie hat ihre große Liebe Patrick kennengelernt und inzwischen auch geheiratet. Und sie ist - das hätte sie sich nie träumen lassen - sozusagen ins 'Hotelfach' gewechselt. Denn gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie nun eine kleine Auberge in den französischen Seealpen.Mit viel Humor und Einfühlungsvermögen berichtet Christiane Dreher von ihrem Leben in einem winzigen Dorf in den südfranzösischen Alpen. Sie erzählt vom Dorfladen, der als Nachrichtenzentrale fungiert, vom Schlachtfest im Winter, das der Städterin einiges an Nervenstärke - und Trinkfestigkeit - abverlangt, vom Gemeinschaftsgefühl, aber auch von kulturellen Unterschieden. Warum ist man für die Franzosen gleich ein Exot, nur weil man mal allein sein möchte?Über was sprechen sie beim Essen, und wie schaffen die Franzosen es eigentlich, zu zweit in diesen engen Betten zu schlafen? Warum stehen sie so auf Schwarzwälderkirschtorte, und wie beschafft man sich ein Hochzeitskleid, wenn man nicht über die französischen Idealmaße verfügt?Mit einem feinen Gespür für alles Atmosphärische und mit einem herzerfrischenden Augenzwinkern erzählt die Autorin, wie sie in Frankreich eine neue Heimat gefunden hat, nicht zuletzt, weil es ihr stets gelingt, sie selbst zu bleiben. Und für Individualisten haben die Franzosen immer schon eine Schwäche gehabt.
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Autorenportrait
Christiane Dreher, geboren 1962 in Heidelberg, war nach der Ausbildung zur Buchhändlerin und dem Studium der Buchwissenschaften in Mainz von 2000 bis 2005 in der Herstellung bei Kiepenheuer & Witsch beschäftigt. Seitdem lebt sie in Frankreich, wo sie unter anderem ein Jahr auf einem Biohof gelebt hat. Dort hat sie Melken gelernt und Käsemachen. Mit ihrem Mann Patrick betrieb sie eine kleine Auberge in einem Bergdorf im Hinterland von Nizza. Nach dem Tod ihres Mannes führte sie der Weg von den Bergen ans Meer. Sie lebt heute in Cannes, wo sie schreibt und übersetzt. Drei Jahre lang schrieb sie für brigitte.de den Blog "French Connection". Ihr neuer Blog, in dem sie das Leben an der Côte d'Azur entdeckt, findet sich unter aufildesmots.biz
Leseprobe
"Am Anfang hat mich diese Küsserei ganz unruhig gemacht, zunächst wusste ich gar nicht, was ich mit dem sich mir nähernden, leicht schräg gehaltenen Kopf meines jeweiligen Gegenübers sollte. Ach so, les bises. Klar weiß ich, dass sich die Franzosen mit Küsschen begrüßen, mehrfach, rechts, links. Oder umgekehrt. Wie oft eigentlich? Und wem jetzt? Allen? Männern? Frauen? Und wann? Zur Begrüßung? Zum Abschied? Morgens? Soweit ich verstehe, gibt man sich bei jeder ersten Begegnung am Tag bises. Auf dem Hof macht es zumindest Aurélie so. Und die Kinder werden aufgefordert, jedem ein Morgenbisou zu geben. Die Männer begrüßen sich eher mit einem hingeworfenen 'ça va? - ça va!'. Unter Männern wird auch mehr die Hand gegeben als geküsst. Bei Leuten, die auf den Hof kommen, sind es mal bises, mal wird die Hand geschüttelt. Ich erkenne keine Regel. Anne sagt, du gibst nur der Familie bises und klar, den Freunden. Nicht den Fremden. Aber für mich sind ja hier erst mal alle gleich fremd. Und da ich das Gefühl habe, mit meinem Nicht-Küssen irgendwie als unhöflich zu gelten, küsse ich vorsichtshalber alle."