Beschreibung
Hochbegabt, hochsensibel, medial und für die Welt nicht zu gebrauchen. So stellt sich die junge Charlie dar, als sie zufällig in ein tibetisches Kloster im Himalaja gerät. Dort stürzt sie in einen Prozess tief greifender Wandlung, heraus aus ihrer inneren Einsamkeit und Selbstentfremdung, um endlich in Freundschaft mit sich selbst leben zu können.
Autorenportrait
Ulli Olvedi, geboren 1942, ist Autorin zahlreicher spiritueller Bestseller, Wissenschaftsjournalistin, Begründerin und Lehrerin der "Meditativen Energiearbeit" und profunde Kennerin des tibetischen Buddhismus. Die Vorsitzende des Vereins "Tashi Delek. Gesellschaft zur Förderung der tibetisch-buddhistischen Kultur im Exil" ist auch Mitbegründerin der "Akademie PANTA RHEI für einen neuen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer".
Leseprobe
Willst du wissen, wer du warst,schau, wer du bist.Willst du wissen, wer du sein wirst,schau, was du tust.Padmasambhava1Irgendwo unterhalb des offenen Fensters kreischte ein Papagei. Ein durchdringend lauter Ton. Hungrig? Wütend? Gelangweilt? Der Schrei verriet nichts. Er war einfach nur laut.Erster Gedanke: Papagei. Achte beim Aufwachen auf den ersten Gedanken, hatte Yongdu gesagt. So viel guter Rat. Während der langen, holperigen Fahrt aus dem Kathmandutal hinaus und durch die Vorberge des Himalaya zum Kloster hatte er vom klösterlichen Leben berichtet. Nicht zu viel schlafen, sechs Stunden sind genug. Morgens und abends Texte rezitieren, dazu Niederwerfungen, mindestens einundzwanzig. Alles langsam und achtsam tun.Er hatte gut reden, so ein Mönch kannte seit seiner Kindheit nichts anderes.Der Papagei kreischte in unregelmäßigen Abständen. Sehr unordentlich. Nicht klosterfest.Charlie war bereit, sich Mühe zu geben. Auf dem Weg des Buddha muss man seinen Geist kennenlernen, hatte Yongdu erklärt. Das ist sehr wichtig. Man muss neugierig sein, Forscher sein, muss sich selbst auf die Schliche kommen. Ohne diese Grundlage entwickelt man sich nicht weiter. Oh ja, hatte Charlie gesagt, neugierig bin ich. Bis jetzt fand das niemand gut.Dass sie irgendwann nicht mehr gewagt hatte, ihre Neugier zu zeigen, war ihr nie in den Sinn gekommen.Morgens bewusst aufwachen, war Yongdus Anweisung.
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