Wer hat sich beim Blick in die Hausapotheke nicht schon einmal gefragt, wie all die Pillen, Cremes und Tinkturen eigentlich wirken? Die Antwort kann jeder selbst herausfinden, denn die Chemie hinter der Arzneimittelwirkung lässt sich mithilfe der hier beschriebenen Experimente auf verblüffend einfache Weise zeigen.
Im ersten Teil werden Arzneimittel vorgestellt, die als Hauptwirkstoffe anorganische Substanzen enthalten und zum Teil schon seit Jahrhunderten in Gebrauch sind. Im zweiten Teil werden Arzneimittel mit organischen Wirkstoffen wie z. B. Aspirin oder Paracetamol untersucht. Die Herstellung von Arzneien aus Wirkstoffen und Begleitstoffen wird im dritten Teil anhand unterschiedlicher Arzneiformen wie Tinkturen, Salben und Pillen beschrieben. Mit den hier vorgestellten Verfahren und Rezepten kann jeder zum Hobby-Apotheker werden und eigene Medikamente herstellen - Wirkung garantiert!
Die mehr als 80 Experimente wurden vom Autor eigens für dieses Buch entwickelt und sind mit einfachsten Mitteln und Geräten durchführbar. Die zur Durchführung der Versuche nötigen Arzneipräparate sind in Apotheken und Drogeriemärkten rezeptfrei erhältlich.
Der bekannte Chemieprofessor Georg Schwedt sucht - und findet - Chemie fast überall. Im Supermarkt, im Kochtopf, im Garten und in der Apotheke. In zahlreichen Sach- und Lehrbüchern, mit seinem Mitmachlabor SuperLab und Experimentalvorträgen zeigt er Jung und Alt, wie viel Spaß Chemie wirklich macht. Er arbeitet mit der "ExperimentierKüche" des Deutschen Museums in Bonn zusammen und bietet dort Lehrern, Schülern und jedem Neugierigen Wissenschaft zum Anfassen.
Im Jahre 2010 erhielt Georg Schwedt den GDCh-Preis für Journalisten und Schriftsteller.
Vorwort IX
Einführung aus der Geschichte von Galenik und pharmazeutischer Chemie XI
1 Anorganika 1
1.1 Salinische Abführmittel: Glaubersalz und Bittersalz 1
Exp. 1: Wasserabgabe der Kristalle an der Luft 4
Exp. 2: Kristallwasserabgabe beim Erhitzen 4
Exp. 3: Temperatureffekte beim Lösen im Wasser 5
Exp. 4: Kristallisation des Natriumsulfat Decahydrats 6
Exp. 5: Erhitzen des Bittersalzes 6
Exp. 6: Unterscheidung des Bittersalzes vom Glaubersalz 7
Exp. 7: Nachweis der Sulfationen 7
1.2 Antacida 8
Exp. 8: Verhalten von Antacida-Tabletten im Wasser 10
Exp. 9: Zum Säurebindungsvermögen 10
Exp. 10: Nachweise spezieller Inhaltsstoffe der ausgewählten Antacida 11
Exp. 11: Das Schichtgitter-Antacidum Magaldrat 12
Exp. 12: Inhaltsstoffe der Ranitidin-Tablette 14
Exp. 13: Zu den Bestandteilen derOMEP-Kapsel 15
1.3 Eisenpräparate 16
Exp. 14: Herstellung Blaudscher Pillen 18
Exp. 15: Herstellung derTinctura ferri pomata 19
Exp. 16: Eisen in der Zitrone Abwandlung eines historischen Rezeptes 19
Exp. 17: Versuchsreihezum Lösferron® 22
Exp. 18: Zu den Eigenschaften der Eisen-RetardtabletteTardyferon® 23
Exp. 19: Versuchsreihe zur Retardtablette vonratiopharm24
Exp. 20: Zu den Eigenschaften und Inhaltsstoffen der Eisentinktur 24
1.4 Selen als Arzneimittel 25
Exp. 21: Elementares Selen durch Reduktion mit Ascorbinsäure 26
1.5 Antiseptische (Desinfektions-)Mittel 26
Exp. 22: Freisetzung des Iods aus der Tinktur als Dampf 29
Exp. 23: Reaktionen des Iods mit Papier und Stärke 29
Exp. 24: Iodtinktur mit Natriumcarbonat entfärben 30
Exp. 25: Zum Verhalten des Iods in verschiedenen Lösemitteln 31
Exp. 26: Nachweis von Iodid in der Iodtinktur 31
Exp. 27: Nachweis von Iodid inJodtabletten32
Exp. 28: Iodid in hoch dosierten Kaliumiodidtabletten (für mehrere Experimente geeignet) 33
Exp. 29: Zur Löslichkeit des Iods aus der Salbe 34
1.6 Essigsaure Tonerde von der Lösung bis zur Tablette 35
Exp. 30: Herstellung einer Lösung essigsaurer Tonerde 35
Exp. 31: Der historische Identitätsnachweis 36
Exp. 32: Prüfung eine Lösung essigsaurer Tonerde aus der Apotheke 37
Exp. 33: Aluminiumacetattartrat in Tablettenform 37
2 Organika 41
2.1 Ätherische Öle Gewinnung durch Wasserdampfdestillation 41
Exp. 34: Abtrennung ätherischer Öle durchWasserdampfdestillation aus Alltagsprodukten 46
Exp. 35: Versuchsreihe zu den Inhaltsstoffen vom Franzbranntwein 53
Exp. 36:Klosterfrau Melissengeist im Experiment 55
Exp. 37:Grünlich®Hienfong undHingfong-Essenz Hofmanns® 56
Exp. 38: Nelkenöl und Minzöl physikalisch-chemisch und chemisch-reaktiv im Vergleich 59
2.2 Salicylsäure und ihre Derivate 61
Exp. 39: Nachweis der Salicylsäure im Präparat Collomack topical®63
Exp. 40: Salicylsäure in einer Salbe 64
Exp. 41: Charakterisierung einer ASPIRIN N 100mg-Tablette saure Hydrolyse 70
Exp. 42: Alkalische Hydrolyse von Acetylsalicylsaure 70
Exp. 43: Charakterisierung einer ASPIRIN 500mg Tablette 71
Exp. 44: Nachweis von Begleitstoffen in verschiedenen ASPIRIN-Tabletten 71
Exp. 45: Allgemeine Eigenschaften und Reaktionen von Paracetamol 73
Exp. 46: Reaktionen nach der Extraktion desN-Acetylaminophenols mit Ethanol 74
Exp. 47: Alkalische Hydrolyse von Paracetamol 74
Exp. 48: Saure Hydrolyse von Paracetamol mit verdünnter Salpetersäure 74
Exp. 49: Unterscheidung von ASPIRIN- und Paracetamoltabletten 75
Exp. 50: Vergleich der Bestandteile von Togal- und Thomapyrin-Tabletten 76
Exp. 51: Lutschtablette mit Benzocain 77
Exp. 52: Amylmetacresol und 2,4-Dichlorbenzylalkohol alsWirkstoffe in JUNIOR-Halstabletten 78
Exp. 53: Ein Aknegel mit Benzoylperoxid im Experiment 79
2.3 Phenylalkansäuren und andere Aromaten 80
Exp. 54: Oxidation von Diclofenac mit rotem Blutlaugensalz 81
Exp. 55: Nachweis von sonstigen Bestandteilen einer Voltaren®-Tablette 81
Exp. 56: Erhitzen von Dulcolax in Natronlauge 83
Exp. 57: Reaktion dersonstigen Bestandteile des Dulcolax®-Dragees 83
Exp. 58: Vergleich von Ibuprofenpräparaten 85
2.4 Heterocyclen 86
Exp. 59: 8-Hydroxychinolin in Tablettenform 87
Exp. 60: Nachweis und Fällung vonMetallionen mit 8-Hydroxychinolin 87
Exp. 61: Nachweise von Inden im Wirkstoff und sonstiger Tropfenbestandteile 89
Exp. 62: Phenazon in einer Eu-Med®-Tablette 91
2.5 Polysaccharide und andere Polyole alsWirkstoffe 92
Exp. 63: Eigenschaften der Hyaluronsäure Erhitzen im Alkalischen 93
Exp. 64: Erhitzen der hyaluronsäurehaltigen Tropfen in salzsaurer Lösung 94
Exp. 65: Oxidierbarkeit der Lactulose mit Kaliumpermanganat 95
Exp. 66: Versuchsreihe zur Panthenollösung 96
3 Vom Wirkstoff zumArzneimittel Beispiele zur Galenik 99
3.1 Wirkstoffsynthesen 99
Exp. 67: Synthese der Acetylsalicylsäure 99
Exp. 68: Synthese vonN-Acetyl-4-aminophenol (Paracetamol) 101
3.2 Beispiele zur Galenik 102
Exp. 69: Mazerat aus Leinsamen Decoctum semenis lini 107
Exp. 70: Zur Durchführung einer Perkolation im Labor 109
Exp. 71: Artischockenextrakt aus dem Perkolator und als Infusum 110
3.3 Rezepturen 112
Exp. 72: Ethanolhaltige Zinkoxidsuspension 114
Exp. 73: Zubereitung einer Creme: Eucerin cum aqua 116
Exp. 74: Herstellung von 5 %iger Salicylsäure-Vaseline als Salbe 117
Exp. 75: Zubereitung einer Zinkpaste Pasta ZinciDAB 7 (auch noch im DAB 12) 118
Exp. 76: Übergang von Zink aus Öl und Paste in verdunnte Saure 120
Exp. 77: Zum Schmelzverhalten von Vaseline und NIVEA®Creme 120
Exp. 78: Pulver zum Einnehmen: Magnesiumbrausepulver 121
Exp. 79: Prufüng des selbst hergestellten Magnesiumbrausepulvers 123
Exp. 80: Magnesiumkau- und -brausetabletten im Vergleich 124
Exp. 81: Herstellung eines Harnstoff-Glucose-Puders 125
Exp. 82: Eigenschaften des Harnstoff-Glucose-Puders 125
Exp. 83: Herstellung von Coffeinpillen (ohne Pillenbrett) 127
Exp. 84: Salmiakpastillen zuckerfrei 130
Exp. 85: Sirup statt Pastille: Hustensirup mit Ammoniumchlorid 131
Exp. 86: Füllen und Zerfall einer Gelatinekapsel 133
Exp. 87: Nachweis für Gelatine 135
Exp. 88: Nachweis von Inhaltsstoffen in Placebodragees 136
Anhang A Liste der in Experimenten verwendeten Arzneimittel 139
Anhang B Ordnung derMedikamente nach deren Anwendung 141
Anhang C In Experimenten nachgewiesen:Wirkstoffe bzw. sonstige
Bestandteile 143
Weiterführende Literatur 145
Sachverzeichnis 147