Beschreibung
Ernesto Che Guevara, die Ikone der kubanischen Revolution, wäre am 14. Juni 2008 80 Jahre alt geworden. Carlsen nimmt diesen Jahrestag zum Anlass, eine Comic-Chronik über das Leben und Wirken des so legendären wie umstrittenen Revolutionärs zu veröffentlichen, die ihrerseits zum Mythos geworden ist: 1968 als unmittelbare Reaktion auf die Ermordung des Argentiniers Che entstanden, avancierte die brillante Comic-Biografie seiner Landsleute Alberto und Enrique Breccia (Zeichnungen) und Héctor Oesterheld (Text) zum Bestseller in Südamerika. Wenig später putschte sich in Argentinien das Militär an die Macht, 'Che' wurde verboten, Autor Oesterheld verschleppt und umgebracht. Lange Jahre war 'Che' nicht mehr erhältlich - jetzt macht Carlsen den Band erstmals auf Deutsch zugänglich. Ein außergewöhnlicher Comic und ein Zeitdokument, das die Stimmung und auch die Illusionen der Sechzigerjahre widerspiegelt. Mit dokumentarischem Anhang, einem neuen Interview mit Enrique Breccia und exklusivem Cover für die deutsche Ausgabe.
Autorenportrait
Héctor Germán Oesterheld kam am 23. Juli 1919 als der Sohn eines deutschen Vaters und einer baskischen Mutter in Buenos Aires zur Welt. Während seines Geologiestudiums begann er, als Journalist und wenig später auch als Comic-Szenarist zu arbeiten. Wie Alberto Breccia war er ein "Ehrenmitglied" der sogenannten Venezianischen Gruppe um die damals in Buenos Aires lebenden Italiener Hugo Pratt, Dino Battaglia und Mario Faustinelli, die das goldene Zeitalter der argentinischen Comics maßgeblich prägten. 1957 schrieb Oesterheld Ernie Pike (u. a. für Hugo Pratt), 1958 kam der Durchbruch mit der ersten Version von "El Eternauta" (Zeichnung: Francisco Solano López), der Geschichte um einen Unsterblichen, der durch die Zeit reist, um die Menschen vor Katastrophen zu warnen. Mit "Mort Cinder", "La Vida del Che", und den weiteren Versionen von "El Eternauta" (1969 mit Breccia, 1976 mit López) gewannen seine Geschichten an politischer Schärfe. Nach dem Militärputsch schloss sich Oesterheld der Guerillagruppe Los Montoneros an. Die genauen Umstände seines Todes sind unklar. 1977 wurde er von der Armee verhaftet und verschwand, wenig später wurden auch seine vier Töchter und deren Ehemänner verschleppt. Vermutlich wurde er 1978 liquidiert. Als Szenarist hat Hector Oesterheld mit vielen großen Zeichnern gearbeitet - Hugo Pratt, Alberto Breccia, Dino Battaglia, Francisco Solano López u. a. Er gilt heute als Südamerikas genialster Comic-Autor des 20. Jahrhunderts.