Beschreibung
Ein mitterlalterliches Königreich, bedroht von bösen Kräften und ungeheuerlichen Kreaturen, verteidigt von einem jungen Waldläufer und seinen Freunden - willkommen in Araluen! Endlich gelingt es Will und Evanlyn, den Skandianern zu entkommen. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer. Temujai-Krieger entführen Evanlyn. Und sie sind nur die Vorboten eines ganzen schrecklichen Heeres. Plötzlich schweben nicht allein Will und sein Volk, sondern auch die Skandianer in höchster Gefahr. Nur gemeinsam haben die Erzfeinde eine Chance Spannende und actionreiche Abenteuer in einem fantastisch-mittlalterlichen Setting - tauche ein in 'Die Chroniken von Araluen'!
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Autorenportrait
John Flanagan arbeitete als Werbetexter und Drehbuchautor, bevor er das Bücherschreiben zu seinem Hauptberuf machte. Den ersten Band von 'Die Chroniken von Araluen' schrieb er, um seinen 12-jährigen Sohn zum Lesen zu animieren. Die Reihe eroberte in Australien in kürzester Zeit die Bestsellerlisten.
Leseprobe
Es war ein stetes, klopfendes Geräusch, das Will aus dem Tiefschlaf riss. Er hatte keine Ahnung, wann es ihm zum ersten Mal bewusst wurde. Es schien sich langsam, aber unaufhaltsam in seinen schlafenden Geist zu schleichen, immer weiter, bis Will schließlich aufwachte und sich fragte, was das für ein Geräusch sein konnte. Tock-tock-tock-tock. Es war immer noch da, aber nun, da er andere Geräusche in der kleinen Hütte wahrnahm, kam es ihm nicht mehr ganz so laut vor. Aus der Ecke, hinter einem kleinen Vorhang aus Sackleinen, konnte er Evanlyns gleichmäßige Atemzüge hören. Offenbar hatte das Klopfgeräusch sie nicht geweckt. Vom Kamin am anderen Ende des Raums kam ein leises Knacken, als der aufgeschichtete Holzhaufen zusammensackte. Nun war an Schlafen endgültig nicht mehr zu denken. Tocktocktocktock. Das schien ganz aus der Nähe zu kommen. Will streckte sich und gähnte. Er setzte sich auf seiner aus Holz und Sackleinen errichten Lagerstatt auf. Benommen schüttelte er den Kopf und einen Moment lang war das Geräusch verschwunden. Dann war es wieder da. Er merkte, dass es von draußen kam. Die hölzernen Fensterläden ließen nur einen schwachen Schimmer der Morgendämmerung herein. Will kniete sich auf sein Lager, löste den Haken und stieß die Fensterläden auf. Neugierig streckte er den Kopf hinaus, um sich die kleine Veranda der Hütte genauer anzusehen. Ein kalter Windstoß fuhr in den Raum, und Will hörte, wie Evanlyn sich regte, da sie anscheinend ebenfalls den Luftzug spürte. Die verkohlten Holzscheite im Kamin glühten auf, eine schmale gelbe Flammenzunge zuckte hervor. Irgendwo in den Bäumen begrüßte ein Vogel das erste Licht des neuen Tages, und das Klopfen wurde wieder von anderen Geräuschen überdeckt. Dann endlich entdeckte Will, wodurch es verursacht wurde. Es war Wasser, das von einem langen Eiszapfen am Verandadach tropfte, geradewegs auf einen umgedrehten Eimer, der dort lehnte. Tocktocktock. tocktocktock. Will runzelte die Stirn. Das bedeutete irgendetwas, das wusste er. Doch er war noch schläfrig und es fiel ihm nicht gleich ein. Er streckte sich erneut, ehe er die letzte Wärme seiner Decke aufgab, aufstand und fröstelnd zur Tür ging. Hoffentlich weckte er Evanlyn nicht, wenn er die Verriegelung löste! Er hob die Tür beim Offnen leicht an, damit sie nicht auf dem Boden schleifte, denn die Lederriemen, die als Türangeln dienten, waren schon recht schlaff. Sobald er die Tür hinter sich geschlossen hatte, trat er hinaus auf die rauen Verandabretter, die sich unter seinen nackten Füßen eiskalt anfühlten. Auf Zehenspitzen ging er zu dem Eimer und merkte jetzt, dass auch von anderen Eiszapfen Wasser tropfte. Das hatte es vorher nicht gegeben. Er sah hinaus in den Wald. Hinter den Baumwipfeln tauchten die ersten Sonnenstrahlen auf. Aus dem Wald kam ein dumpfes Geräusch. Eine Ladung Schnee war von den Ästen eines Tannenbaums gerutscht und auf die Erde geklatscht. Endlich wurde Will die Bedeutung seiner Entdeckung klar. Hinter sich hörte er die Tür knarren. Er drehte sich um. Evanlyn stand dort, das Haar zerzaust, eine Decke um sich gewickelt. "Was ist?", fragte sie. "Stimmt etwas nicht?" Er zögerte einen Moment und blickte auf die größer werdende Pfütze neben dem Eimer. "Es taut", antwortete er dann. Nach ihrem mageren Frühstück saßen sie auf der Veranda in der Morgensonne. Keiner von beiden hatte über den schmelzenden Eiszapfen reden wollen, obwohl sie seither weitere Anzeichen des Tauwetters entdeckt hatten. Kleine Flecken von feuchtem braunem Gras schimmerten durch die Schneedecke um die Hütte herum. Das Geräusch von nassem Schnee, der von den Bäumen auf den Boden fiel, war inzwischen ganz normal. Natürlich waren die Erde und die meisten Bäume immer noch mit einer dicken Schneedecke überzogen. Aber die Zeichen, dass der Frühling kam, waren unübersehbar. "Ich denke, wir werden wohl unseren Aufbruch planen müssen", sagte Will schließlich. Damit sprach er das aus, was sie beide beschäftigte Leseprobe