0

Eine unbequeme Wahrheit

Die drohende Klimakatastrophe und was wir dagegen tun können

Erschienen am 27.09.2006, 2. Auflage 2006
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570500781
Sprache: Deutsch
Umfang: 328 S.
Format (T/L/B): 2.5 x 22.8 x 19 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Überall auf dem Globus - an schwindenden Gletschern, Ausdehnung der Wüsten und Zunahme der Wetteranomalien - bezeugt die Welt eine nicht zu leugnende Wahrheit: Die Zyklen der Natur befinden sich in einem Prozess tief greifender Veränderung." Unter dem Titel "An Inconvenient Truth" lief in den USA ein sehr erfolgreicher Dokumentarfilm - mit Al Gore als Hauptdarsteller. Das dazugehörige Buch mit einer Fülle eindrucksvoller Fotos und Grafiken stürmte schon bald nach seinem Erscheinen die US-Bestsellerlisten. "Eine unbequeme Wahrheit" ist ein Weckruf in einer Zeit, in der nicht nur in den USA bequeme Lügen die öffentliche Meinung dominieren. Provokativ wie die Filme von Michael Moore, visuell eindrucksvoll und aufrüttelnd wie "Koyaanisquatsi", erschreckend und dramatisch wie "The Day after Tomorrow" ist dieses neue Werk des ehemaligen Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten. Ein Buch, das Ihr Bild von dieser Welt verändern kann und Ihnen zeigt, wo Ihre eigene Macht liegt, die Katastrophe abzuwenden. In einem Punkt sind sich die Wissenschaftler aller Lager einig: Die globale Erwärmung ist real, sie geschieht jetzt und sie ist vor allem auf den massiven und verschwenderischen Einsatz von Kohle, Öl und anderen fossilen Energien zurückzuführen. Daraus resultiert ein beispielloser Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre, die Temperaturen erhöhen sich global in dramatischem Ausmaß, wir erleben eine Zunahme der Dürre- und Flutkatastrophen, mehr Hurricanes als je zuvor in der Geschichte und teilweise irreversible Verwüstungen unseres Ökosystems. Doch während die Schäden immer offensichtlicher werden, sinkt die Bereitschaft in Politik und Bevölkerung, sich für nachhaltige Lösungen zu engagieren. Dieser durch die Bush-Regierung mitverantworteten Lethargie will Al Gore durch eine multimediale Aufklärungskampagne begegnen, die Augen, Herz, Verstand und Gewissen der Menschen gleichermaßen anspricht. Der Autor versucht nicht durch langwierige Erklärungen und Argumente zu überzeugen, sondern liefert zu jeder seiner Hypothesen ein aussagekräftiges Bild, das seine Betrachter wachrüttelt - wirkungsvoller als tausend Worte: eine auf Grund gelaufene ehemalige Fischfangflotte inmitten der Wüstenlandschaft des ausgetrockneten Aralsees; der intakte Amazonas-Dschungel vor 26 Jahren und - von Waldrodungen verwüstet und zerfressen - heute; ein Alpengletscher 1949 - und vollkommen abgeschmolzen 2003; das Manhattan von heute und - als Zukunftsprojektion - nach einem erheblichen Anstieg des Meeresspiegels. Grafiken verdeutlichen den explosionsartigen Anstieg der Erdbevölkerung und parallel dazu der Temperaturen, der ausgerotteten Tierarten, der Wirbelstürme und der durch Umweltschäden verursachten wirtschaftlichen Schäden. Neben Kurzanalysen, griffigen Slogans und Zitaten, neben Tabellen und Grafiken erzählt Al Gore auch von seinem persönlichen Lebensweg und verleiht dem Kampf gegen den globalen Wahnsinn damit ein menschliches Gesicht. Gore lässt seine Leser nicht in Mutlosigkeit versinken. Er appelliert an die moralische Kraft einer Nation, die den Weltfaschismus besiegt und den Weltraum erobert hat, die als erstes Land ein Gemeinwesen auf den Prinzipien der Menschenwürde, der Freiheit und des Rechts auf Glück errichtet hat. Auch die gegenwärtige ökologische Krise kann mit vereinten Kräften gemeistert werden. Was der Einzelne dazu beitragen kann, zeigt der Autor im Anhang des Buchs - von Energiespartipps bis zum wahrhaft revolutionären Appell "konsumiere weniger!" Al Gore verkörpert in einer Zeit, in der Berichte über Folterungen, Angriffskriege und vertuschte Öko-Katastrophen das Erscheinungsbild der USA verdüstern, für viele Menschen die Hoffnung auf ein besseres Amerika: ökologisch bewusst, selbstkritisch und jenseits von Machtinteressen aufrichtig um das Schicksal der Menschheit besorgt. Die gegenwärtige Krise betrachtet Gore als "Gelegenheit zu wachsen". Er beklagt den globalen Hunger, die Refeudalisierung der Welt, die Eros

Autorenportrait

Al Gore war acht Jahre unter Bill Clinton Vizepräsident der USA. 2000 verlor er nur knapp und unter bis heute umstrittenen Umständen die Präsidentschaftswahlen gegen George W. Bush. Er ist als Direktor und Berater u. a. tätig für Google, Apple Computer, für den Satellitensender Current TV und für Generation Investment Management, ein Unternehmen für nachhaltiges, umweltverträgliches Investment. 2007 wurde Al Gore mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

Leseprobe

Einleitung Manche Erfahrungen sind so intensiv, dass es uns vorkommt, als wäre die Zeit stehen geblieben. Solche Erfahrungen lassen uns nie mehr los. Sie bleiben auch dann lebendig, wenn die Zeit längst weiterläuft und unser Leben wieder seinen gewohnten Gang nimmt. Vor siebzehn Jahren wurde mein Jüngster bei einem Unfall so schwer verletzt, dass er fast gestorben wäre - eine Geschichte, die ich nicht zum ersten Mal erzähle, die ich aber immer wieder aus neuen Blickwinkeln betrachte. Dasselbe gilt für die Geschichte, die ich seit vielen Jahren über unsere Umwelt zu erzählen versuche. Ich habe damals mit meinem ersten Buch begonnen, Wege zum Gleichgewicht. Durch den Unfall meines Sohnes wurde der Rhythmus meiner Stunden und Tage abrupt unterbrochen, und ich begann über vieles nachzudenken, vor allem über meine Prioritäten. Mein Sohn ist zum Glück längst wieder ganz gesund. Aber für mich standen nach dieser traumatischen Erfahrung zwei Dinge fest: Ich schwor mir, künftig das Wohl meiner Familie immer obenan zu stellen und den Klimawandel zum zentralen Thema meiner Politik zu machen. Leider ist in den Jahren, die seither vergangen sind, die Zeit nicht stehen geblieben. Die Geschwindigkeit der weltweiten Umweltzerstörung ist noch gestiegen, und es besteht dringenderer Handlungsbedarf denn je. Die Ursachen der Klimaerwärmung sind nach wie vor dieselben. Das Zusammenspiel mehrerer Faktoren hat dazu geführt, dass sich das Verhältnis der zivilisierten Menschheit zur Erde grundlegend gewandelt hat. Zu diesen Faktoren gehören die Bevölkerungsexplosion, die technologische Revolution und unsere Weigerung, auch an die langfristigen Folgen unseres Handelns zu denken. Tatsache ist, dass wir enormen Druck auf das ökologische System dieses Planeten ausüben und dass die Schwachstellen bereits nachgeben. Im Lauf der Jahre habe ich viel über diese Zusammenhänge gelernt. Ich habe die Bücher von weltweit führenden Wissenschaftlern gelesen und aufmerksam zur Kenntnis genommen, dass sie immer schärfere Warnungen ausgesprochen haben. Ich habe mit wachsender Sorge beobachtet, dass die Krise sich schneller zuspitzt als erwartet. Überall auf der Welt - zu Wasser und zu Land, wenn Eis schmilzt oder Schnee ausbleibt, in Hitzewellen oder Dürren, im Angesicht von Orkanen und in den Tränen der Flüchtlinge - häufen sich eindeutige Beweise, dass die Zyklen der Natur sich grundlegend verändern. Mir ist klar geworden, dass es außer dem Tod noch eine unbestreitbare Tatsache gibt: die vom Menschen verursachte Klimaerwärmung existiert nicht nur, sie nimmt mit so hoher Geschwindigkeit zu, dass sie zu einer Bedrohung globalen Ausmaßes geworden ist. Manches von dem, was ich im Lauf der letzten 14 Jahre gelernt habe, hat auch mit Veränderungen meiner eigenen Lebensumstände zu tun. Seit 1992 ist in meinem Leben viel passiert. Unsere Kinder sind mittlerweile erwachsen, und die beiden älteren Töchter haben geheiratet. Tipper und ich sind Großeltern geworden. Meine Eltern und Tippers Mutter sind gestorben. Und keine zwölf Monate nach dem Erscheinen von Wege zum Gleichgewicht bin ich in das Amt des Vizepräsidenten der USA gewählt worden, das ich acht Jahre lang ausfüllen sollte. In der Regierung Clinton-Gore bot sich mir die Gelegenheit, eine ehrgeizige politische Agenda zu verfolgen, mit der wir auf die Klimakrise reagiert haben. Damals musste ich erleben, dass der Kongress den von uns eingebrachten Vorschlägen erbitterten Widerstand entgegensetzte. Ich habe zahllose Veranstaltungen organisiert, um den öffentlichen Druck auf den Kongress zu erhöhen. Dabei habe ich viel darüber gelernt, wie sehr sich der demokratische Diskurs in Amerika in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Heute entscheidet in erster Linie der Unterhaltungswert darüber, ob etwas in den Nachrichten landet. Meinungen, die vom allgemeinen Trend abweichen, werden nicht veröffentlicht. Im Jahr 1997 habe ich bei den Verhandlungen in Kyoto dazu beigetragen, dass die Welt sich in ei Leseprobe

Weitere Artikel aus der Kategorie "Sachbücher/Politik, Gesellschaft, Wirtschaft"

Alle Artikel anzeigen