Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Pädagogische Hochschule Freiburg im Breisgau (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Heinrich von Kleist. Die Erzählungen: Willkür, Gewalt und Recht, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit enthält eine vollständige Analyse des Kleistschen Aufsatzes Über das Marionettentheater und seine Bedeutung für das Gesamtwerk Kleists. Zu Beginn erfolgt eine kurze Übersicht über die Entstehung und den Inhalt des Werkes. Diese Übersicht wird mit einer Analyse einiger formalen Aspekte ergänzt. Das Kernstück dieser Arbeit ist jedoch die Beschäftigung mit der philosophischen Essenz des Aufsatzes. In ihr zeigt sich das Weltbild des Menschen Heinrich von Kleist in sehr prägnanter Form. Um sich diesem anzunähern, wird zunächst der kulturgeschichtliche Kontext der Zeit Kleists betrachtet. Es folgt eine Analyse des Marionettensymbols und eine Auseinandersetzung mit der Problematik um den Verlust der Anmut (=Grazie). Dabei sollen auch die Vorstellungen der Weimarer Klassik vorgestellt werden. Schließlich kommt es zu einer Beschäftigung mit der Frage, wie der Mensch die verlorene Grazie wieder erlangen kann. Insbesondere das triadische Entwicklungsmodell, wie es unter anderem der Philosoph J.J. Rousseau versteht, wird zur Diskussion gestellt. Die nun erstellte Gesamtinterpretation ermöglicht es, Bezüge zum Gesamtwerk des Autors herzustellen. Dabei sollen exemplarisch zwei Erzählungen (Das Erdbeben in Chili, Der Zweikampf) sowie das Drama Penthesilea erwähnt werden, in denen geprüft werden kann, inwiefern sich die grundlegenden Motive des Marionettentheaters in seinem literarischen Schaffen wiederspiegeln. Bevor diese Arbeit durch eine Zusammenfassung abgeschlossen wird, erfolgt ein kurzer Ausblick über die Bedeutung des Aufsatzes für die Gegenwart.