Beschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1.0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Jamaika ist eine Insel mit vielen Namen: Land of Wood and Water (Xaymaca, Ureinwohner Jamaikas, zitiert nach Zahl, 2002), Insel des Rum und Reggae (Tröder, 1993; Ettmayer, 2004), Jamdown (Tony Rebel, 1992), Jamdung (Barsch, 2003) oder Jamrock (Damian Marley, 2004), um nur einige aufzuführen. So vielfältig wie die Bezeichnungen für diese Insel sind, so vielfältig sind auch ihre Bewohner, ihre Sprache und deren Bezeichnungen. Diese Arbeit soll verdeutlichen, welche Auswirkungen die multikulturellen Vorfahren der heutigen jamaikanischen Bevölkerung sowohl auf deren Identitätsbildung als auch auf deren Sprache hatten und noch immer haben. Bei der Bezeichnung der jamaikanischen Sprache, die im linguistischen Bereich meist als jamaikanisches Kreol (u. a. Bailey, 1966; Cassidy, 1971; Hinrichs, 2006) bezeichnet wird, wurde bewusst der von vielen Jamaikanern und einigen Linguisten (u. a. Patrick, 1997, 1999; Hinrichs, 2006) verwendete Terminus Patwa verwendet. Die Debatte um die uneinheitliche Namensgebung wird ausführlicher in 7.4 behandelt; eine kurze Begriffsklärung zu Beginn ist dennoch erforderlich. Obwohl viele Gründe gegen die Verwendung des Terminus Patwa sprechen und aufgrund des persönlichen Resultates dieser Arbeit, nach der Jamaikanisch die passendste Bezeichnung wäre, wird es als anmaßend erachtet, einer Gruppe von Sprechern die Fähigkeit abzuerkennen, einen eigenen Namen für ihre Sprache bestimmen zu können. Die bewusste Entscheidung für den Terminus Patwa wurde getroffen, da der Großteil der jamaikanischen Bevölkerung ihre Sprache als Patwa bezeichnet. Die Intention dieser Arbeit soll, trotz aller theoretischen Aspekte vor allem die Realität widerspiegeln, die von den Sprechern der Sprache und nicht von wissenschaftlichen Theorien geprägt wird.