Beschreibung
"Mir fällt zu Hitler nichts ein." Mit diesem berühmt gewordenen Satz eröffnet der große Satiriker und Sprachkritiker Karl Kraus seine hunderte Seiten lange polemische Bestandsaufnahme und Kritik über Hitler und die nationalsozialistische "Machtergreifung". Als Kraus das Buch 1933 schrieb, hätte man es für eine groteske Zukunftsvision halten können. Karl Kraus sah aus den unterschiedlichsten -persönlichen, literarischen und politischen - Gründen von der Veröffentlichung des Werkes ab. Als das Buch dann posthum sieben Jahre nach dem Krieg erschien, wirkte es wie eine prophetische Darstellung der nationalsozialistischen Barbarei.
Autorenportrait
Karl Kraus, 1874-1936, war österreichischer Schriftsteller und Satiriker. In den fast 1000 Bänden seiner Zeitschrift Die Fackel und in etwa 700 Vorträgen entlarvte er wortgewaltig die doppelbödige Moral der Zeit, die Phraseologie der Presse und einen verkommenen Literaturbetrieb. Sein großes Drama über den Ersten Weltkrieg, Die letzten Tage der Menschheit, machten ihn international bekannt. Nach dem Krieg schlugen Professoren der Pariser Sorbonne, also der ehemalige "Feind", Karl Kraus für den Literatur- und für den Friedensnobelpreis vor. Dr. Bruno Kern, geboren 1958, studierte Theologie und Philosophie in Wien, Fribourg, München und Bonn; er lebt zurzeit in Mainz und arbeitet als selbstständiger Lektor und Übersetzer. Für den marixverlag übersetzte er u.a. Marguerite Poretes Der Spiegel der einfachen Seelen.