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Ein ganzes Jahr

Mein Kalender, Friedenauer Presse Winterbuch

Erschienen am 29.04.2021
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783751806091
Sprache: Deutsch
Umfang: 448 S.
Format (T/L/B): 3 x 20.5 x 13 cm
Einband: Halbleinen

Beschreibung

Eine literarische Globalgeschichte in Kalenderform. Kein Heiligenkalender, kein Mondkalender, kein Terminkalender, kein Jahreszeitenkalender, sondern: Ein ganzes Jahr. Mein Kalender. 365 Tage, 365 Ereignisse, 365 Erinnerungen. 365 Möglichkeiten, diese drei Variablen miteinander ins Spiel zu bringen. Lew Rubinstein setzt mit seinem Kalender nicht nur sich selbst der geballten Macht einer jahrtausendealten Kulturtechnik des Ordnens und Messens von Zeit aus, sondern öffnet zugleich diese Technik für eine erzählerische Intervention. Er unterzieht den Kalender einem Experiment, einer Probe auf Verlässlichkeit, wenn es an das Kerngeschäft der Aneignung von Zeit geht: die erzählte und sich im Erzählen erst bildende Erinnerung. Das informelle Erzählen, das Sich-untereinander-etwas- Erzählen, wird hier zum Medium einer intensiven Auseinandersetzung über die politische Involvierung des Schriftstellers. Von Kamerun über Japan bis nach Frankreich und in die Ukraine. Von der Geburt Kopernikus' über die Spanische Inquisition und den Kalten Krieg bis zur Gegenwart: Lew Rubinstein hat die Chronik eines ganzes Jahres geschrieben. Für jeden Tag im Jahr zwei Einträge: Ein historisches Ereignis und Rubinsteins eigene Überlegungen dazu. So springen wir mit dem großen russischen Essayisten und Lyriker durch alle Zeiten und Kontinente, werden Zeugen einer leichtfüßigen Weltgeschichteund beginnen zu verstehen, wie nah sich alles ist. Dieser Eindruck ist natürlich geprägt von einer ganz bestimmten Perspektive: der Rubinsteins. Denn auch, wenn hier jeden Tag von wichtigen, ja weltbewegenden Ereignissen zu lesen ist, bleibt es am Ende der private Kalender des Autors. Und so kann dieses Buch auch als Geschenk an seine Leser gesehen werden.

Autorenportrait

Lew Rubinstein, geboren 1947 in Moskau, ist ein russischer Lyriker, Literaturkritiker, Essayist und Herausgeber. Er gilt als einer der Begründer des Moskauer Konzeptualismus. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Susanne Strätling, geboren 1970 war Gastprofessorin an der Freien Universität Berlin, Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Professorin für Ostslavische Literaturen und Kulturen an der Universität Potsdam und ist seit 2020 Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Georg Witte, 1952 in Arnsberg geboren, lehrt am Peter-Szondi-Institut und am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die russische Literatur des 18. Jahrhunderts, die russischen Avantgarden, inoffizielle Kunst in der Sowjetunion sowie Materialität der Schrift und die Ästhetik des Dings.