Die Zeit der 'Polendörfer'
'Displaced Persons' und ihre Wahrnehmung durch die deutsche Bevölkerung am Beispiel des Amtes Windheim zu Lahde (Kreis Minden) 1945-1949, Historisches Jahrbuch Petershagen 3
Erschienen am
30.11.2020, 1. Auflage 2020
Beschreibung
Zur Hinterlassenschaft des "Dritten Reiches" und des Zweiten Weltkrieges gehörten allein in den drei Westzonen etwa 7 Millionen "Displaced Persons" (DPs), ehemalige Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen insbesondere aus den osteuropäischen Ländern. Die Unterbringung dieser DPs führte zu nicht unerheblichen Schwierigkeiten. Das DP-Lager im Amt Windheim zu Lahde gehörte mit einer Höchstbelegung von zeitweise 16.800 Menschen zu den größten Sammellagern Westfalens. Infolge des Massenandranges mussten die DPs in acht von der Besatzungsmacht requirierten und von den Deutschen geräumten Dörfern untergebracht werden: in den von den Einheimischen so genannten "Polendörfern". Sehr konkret und gleichsam aus der Sicht "von unten" kann die Autorin in der Konfrontation zwischen DPs und Einheimischen nachweisen, wie schnell die Deutschen - nicht zuletzt mit Hilfe der Westalliierten im Kalten Krieg - das Bewusstsein für die Verbrechen der Kriegszeit verdrängten. Prof. Dr. Bernd Jürgen Wendt, Hamburg
Autorenportrait
Sonja von Behrens, geb.1966 in Minden (Westf.), war erst Kinderkrankenschwester und studierte dann Geschichte und Medienkultur an der Universität Hamburg und der School of History, University of Birmingham (England). Ihre Magisterarbeit hat sie im Jahr 2000 zum Thema "DPs im Amt Windheim zu Lahde" geschrieben. Seit 1998 arbeitet sie als freie Mitarbeiterin an zeitgeschichtlichen Dokumentationen u.a. für Prof. Guido Knopp (ZDF) und die ARD, weiterhin ist sie als freie Fernsehautorin für den WDR und den NDR tätig. Die Autorin lebt in Hamburg.