Beschreibung
Bei dem Band handelt sich um die zentrale Schrift der Religionskritik von Ludwig Feuerbach und damit um eine äußerst wichtige Veröffentlichung der Religionsphilosophie des 19. Jahrhunderts. In diesem Werk legt der Autor seine Projektionstheorie Gottes und sein Verständnis des Humanismus und des Christentums dar. Die Gattungsfunktionen Denken und Sprechen sind auf Gemeinschaft bezogen, können vom einzelnen Menschen jedoch auch allein vollzogen werden. Dabei ist der Einzelne zugleich Ich und Du, er setzt sich selbst zugleich an die Stelle eines anderen. Das Handeln der Tiere ist demgegenüber auf das unmittelbar Gegebene beschränkt; zum Beispiel denkt eine Raupe, die auf bestimmten Pflanzen lebt, nicht über diese Pflanzen hinaus, sie kann nur diese Pflanzen von anderen unterscheiden. Das Bewusstsein des Menschen ist im Vergleich dazu unbeschränkt. Vernunft, Wille und Liebe sind für Feuerbach die zentralen Wesensbestimmungen des Menschen gegenüber dem Tier. In jedem Bewusstsein, das der Einzelne von einem Gegenstand hat, wird ihm durch diese drei grundsätzlich unbeschränkten Vermögen seine reale Endlichkeit und Beschränktheit bewusst.
Autorenportrait
Ludwig Andreas Feuerbach (* 28. Juli 1804 in Landshut, Kurfürstentum Bayern; gestorben 13. September 1872 in Rechenberg bei Nürnberg war ein deutscher Philosoph und Anthropologe, dessen Religions- und Idealismuskritik bedeutenden Einfluss auf die Bewegung des Vormärz hatte und einen Erkenntnisstandpunkt formulierte, der für die modernen Humanwissenschaften, wie zum Beispiel die Psychologie und Ethnologie, grundlegend geworden ist. Er sah Religion als Anthropologie an und vertrat eine Ethik des Diesseits.