Beschreibung
"Zauberhaft. Die Geschichte von Bianca und Lucas, die ihr Glück gegen finstere Mächte verteidigen müssen, berührt das Herz. Ein Schmöker mit ganz viel Gefühl." Petra "Twilight-Fans, aufgepasst. Die Story in Evernight hat garantiert genauso viel Biss!" Mädchen "Junge Liebe, alter Hass und eine Fehde, die Romeo und Julia würdig wäre!" Romantic Times
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Penhaligon Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
ann.schnoor@penguinrandomhouse.de
Neumarkterstr. 28
DE 81673 München
Autorenportrait
Bevor Claudia Gray sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie als Anwältin, Journalistin und DJ. Seit ihrer Kindheit interessiert sie sich für Filmklassiker, die Stile vergangener Epochen und Architektur. Ihr dadurch erworbenes Wissen ließ sie sanft in die Welt von Evernight einfließen und erschuf so eine unverwechselbare Stimmung.
Leseprobe
Der brennende Pfeil bohrte sich in die Wand. Feuer. Das alte, trockene Holz des Versammlungshauses entzündete sich augenblicklich. Dunkler, öliger Rauch schwängerte die Luft, brannte in meiner Lunge und brachte mich zum Husten. Meine neuen Freunde um mich herum schrien entsetzt auf, ehe sie nach ihren Waffen griffen und sich bereit machten, um ihr Leben zu kämpfen. All das geschah meinetwegen. Pfeil um Pfeil schwirrte durch die Luft und gab den Flammen weiter neue Nahrung. Durch den Aschenebel suchte ich verzweifelt Lucas' Blick. Ich wusste, er würde mich beschützen, was auch immer geschehen mochte, aber auch er war in Gefahr. Wenn Lucas etwas zustieße, während er versuchte, mich zu retten, würde ich mir das nie verzeihen. In der rußerfüllten Luft rang ich nach Atem, packte Lucas' Hand und rannte mit ihm zur Tür. Aber sie warteten schon auf uns. Sie waren nur Silhouetten vor den Flammen - eine dunkle, bedrohliche Phalanx, die unmittelbar vor dem Versammlungshaus stand. Keine der Gestalten schwang eine Waffe, aber das brauchten sie auch nicht, um ihrer Drohung Nachdruck zu verleihen. Sie waren meinetwegen gekommen. Sie waren gekommen, um Lucas dafür zu bestrafen, dass er ihre Regeln missachtet hatte. Sie waren gekommen, um zu töten. Das alles geschieht meinetwegen. Wenn Lucas stirbt, wird es meine Schuld sein. Wir konnten nirgendwohin fliehen, uns nirgends verbergen. Aber hier konnten wir auch nicht bleiben, nicht, während dieses Feuersturms um uns herum, der bereits so heiß tobte, dass er meine Haut versengte. Nicht mehr lange und die Decke würde einstürzen und uns alle unter sich begraben. Draußen warteten die Vampire. Es war der erste Schultag, was bedeutete: meine letzte Chance, noch davonzulaufen. Ich hatte keinen Rucksack voller Dinge, die man für ein Überleben in der Wildnis braucht, kein dickes Portemonnaie mit Bargeld, von dem ich mir ein Flugticket nach irgendwohin kaufen konnte, und auch keinen Freund, der am Ende der Straße in einem Fluchtauto auf mich wartete. Vor allem fehlte mir das, was jeder Mensch mit gesundem Verstand einen "Plan" nennen würde. Aber das spielte alles keine Rolle. Auf keinen Fall würde ich in der Evernight-Akademie bleiben. Kaum zeichnete sich das erste, gedämpfte Morgenlicht am Himmel ab, schlüpfte ich in meine Jeans und griff nach einem wärmenden, schwarzen Sweatshirt - so früh am Morgen und so hoch in den Hügeln fühlte sich selbst der September frisch an. Achtlos band ich meine langen, roten Haare im Nacken zu einem Knoten zusammen und zog meine Wanderstiefel an. Ich glaubte, leise sein zu müssen, obwohl ich mir keine Sorgen zu machen brauchte, dass meine Eltern aufwachen könnten. Es reicht zu sagen, dass sie nicht gerade Morgenmenschen seien. Gewöhnlich schlafen sie wie Tote, bis der Wecker sie aus dem Schlaf reißt, und das würde erst in einigen Stunden geschehen. Was mir einen ordentlichen Vorsprung verschaffte. Vor meinem Schlafzimmerfenster starrte mich ein steinerner Wasserspeier an, riesige Reißzähne vervollständigten seinen zur Grimasse verzerrten Mund. Ich packte meine Jeansjacke und streckte dem Ungeheuer die Zunge heraus. "Vielleicht hast du ja Lust, in der Festung der Verdammten herumzuhängen", murmelte ich. "Nur zu." Bevor ich verschwand, machte ich mein Bett. Normalerweise kostete es meine Mutter ewige Nörgeleien, bis sie mich dazu brachte, aber diesmal wollte ich es selber. Mir war klar, dass meine Eltern heute auch so einen Anfall kriegen würden, und ich hatte das Gefühl, sie ein bisschen dafür zu entschädigen, wenn ich die Bettdecke glatt strich. Sie würden es vermutlich anders sehen, aber das hielt mich nicht davon ab. Als ich die Kissen aufschüttelte, blitzte plötzlich eine merkwürdige Erinnerung an etwas in mir auf, das ich in der Nacht zuvor geträumt hatte, und das Bild vor meinem geistigen Auge war so lebendig und unmittelbar, als träumte ich noch immer: Eine Blume in der Farbe von Blut. Der Wind heulte in den Bäumen um mich herum und peitschte d Leseprobe