Beschreibung
Wessen Erwartungen meine ich erfüllen zu müssen? Warum glaube ich mir eigentlich selbst nie? Tess, theater- und empathiebegabt, rutscht in eine Krise, als der Traum zerplatzt, in dem sie restlos aufgegangen war: Kabarett + enge Freundschaft mit P (=Parzival, ihr Lehrer). Aber Songs schreiben, das kann sie im Grunde viel besser selbst und allein. Locker, emotional und selbsthinterfragend lässt Erna Sassen - und das kann sie unvergleichlich gut - Tess selbst zur Sprache kommen. Lässt sie von ihren Begeisterungen, Enttäuschungen und ihrer Wut erzählen. Widerspruch und Anstoß findet Tess ausgerechnet bei der trauernden Mutter, um die sie sich eigentlich kümmern wollte. Also doch eine CD mit eigenen Songs als Hausarbeit in der Elften wagen? Könnte sein. Ja. Jetzt erst recht. Assistentin zu sein ist nicht mehr ihre Rolle.
Autorenportrait
Zur Autorinnenseite von Erna Sassen
Leseprobe
Vielleicht war es das: P entwaffnete mich? So sagt man das doch, oder? Mit diesem wunderbaren Lied bei diesem ersten Soundcheck in Seeland war es, als hätte er die dicke Glasglocke, die mich jahrelang gegen äußere Einflüsse abgeschirmt hatte, in Stücke gesungen. Meine Coolness und meine komplizierten Gedankengespinste, meine Tricks und Ablenkungsmanöver, das alles verschwand wie Schnee in der Sonne. Und das blieb so. Wenn ich in Ps Nähe war. Ich habe mich noch nie wohler bei jemandem gefühlt als bei ihm. In den leeren, dunklen Theatersälen, während er auf der Bühne seine Soundchecks machte, oder mitten in der Nacht auf dem Nachhauseweg zusammen im Auto, wenn wir uns seine Klavier-CDs anhörten.