Beschreibung
Am Ende des Zweiten Weltkrieges lag Kiel in Trümmern. Doch die Zerstörung bot auch die Chance einer umfassenden städtebaulichen und architektonischen Neuordnung. Die aus der Zeit des ungebremsten Wachstums zu Beginn des 20. Jahrhunderts stammenden Mängel sollten beseitigt werden und stattdessen eine Stadtlandschaft entstehen - großzügig, offen, verkehrsgerecht und durch Grünflächen aufgelockert. Kiel galt in Expertenkreisen als Musterbeispiel eines vorbildlichen und modernen Aufbaus, während die Gestaltung der Stadt heute bei vielen Bewohnern auf Ablehnung stößt. Der Bau dieser neuen Stadt wird im Kontext der Entwicklung Kiels zur Großstadt betrachtet, die von 1900 bis 1972 reicht. Am Anfang steht ein Bebauungsplan aus dem Jahr 1901, entworfen von dem Stadtplaner Josef Stübben für eine Million Einwohner. Das Ende dieses weiten Bogens bilden die Olympischen Segelwettbewerbe 1972, die für Kiel umfangreiche bauliche Maßnahmen zur Folge hatten. Innerhalb dieses Rahmens zeigen die Autoren Ulrich Höhns und Katrin Seiler-Kroll Idee und Wirklichkeit städtebaulicher Konzepte und bemerkenswerter Architekturen auf. Der Wiederaufbau, der das Gesicht Kiels maßgeblich veränderte, bildet den Schwerpunkt, anhand dessen die großen Linien, der Wandel, aber auch die Kontinuität der Stadtplanung dargestellt werden. Die Architekten- und Ingenieurkammer Schleswig-Holstein und das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum der Landeshauptstadt Kiel sind die Herausgeber der Publikation "Das neue Kiel - Stadtidee und Wirklichkeit". Sie erscheint begleitend zur gleichnamigen Ausstellung im Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof im Sommer 2008.
Autorenportrait
Ulrich Höhns, geb. 1954, freier Architekturhistoriker und -kritiker. Wissenschaftlicher Leiter des Schleswig-Holsteinischen Archivs für Architektur und Ingenieurbaukunst (AAI) in Schleswig. Katrin Seiler-Kroll, geb. 1975, freie Kunsthistorikerin, lebt und arbeitet in Kiel.