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Putsch!

Zur Geschichte des amerikanischen Imperialismus, Andere Bibliothek 274

Erschienen am 25.10.2007
36,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783821845876
Sprache: Deutsch
Umfang: 560 S.
Format (T/L/B): 3.5 x 22.1 x 13 cm
Einband: Gebunden im Schuber

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Katja Jaeger
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Leseprobe

Einleitung Warum greift eine stärkere Nation eine schwächere an? Im Normalfall, weil sie ihre Ideologie durchsetzen, ihre Macht vergrößern oder die Kontrolle über wertvolle Ressourcen erringen will. In wechselnden Kombinationen haben diese drei Faktoren die Vereinigten Staaten bei der globalen Ausdehnung ihrer Einflußsphäre während des vergangenen Jahrhunderts und darüber hinaus bestimmt. Das vorliegende Buch untersucht die direkteste Form amerikanischer Einflußnahme, den Sturz fremder Regierungen. Der Einfall in den Irak im Jahr 2003 war kein Einzelfall. In ihm gipfelte eine hundertzehn Jahre währende Zeitspanne, in der die Vereinigten Staaten aus unterschiedlichen ideologischen, politischen und ökonomischen Gründen vierzehn Regierungen gestürzt haben. Wie bei jeder dieser Operation schien der "Regimewechsel" im Irak eine Zeit lang - eine äußerst kurze Zeit lang - funktioniert zu haben. Mittlerweile freilich ist klar, daß auch diese schreckliche, unbeabsichtigte Folgen hat. Das Gleiche gilt für die meisten der anderen Staatsstreiche, Revolutionen und Invasionen, mittels deren die Vereinigten Staaten Regierungen beseitigten, die sie fürchteten oder denen sie mißtrauten. Die Vereinigten Staaten bedienen sich einer ganzen Reihe von Methoden, um sich andere Länder gefügig zu machen. In vielen Fällen greifen sie auf altehrwürdige diplomatische Taktiken zurück, indem sie Regierungen, die Amerika unterstützen, Belohnungen in Aussicht stellen, und denen, die das nicht tun, mit Vergeltung drohen. Manchmal verteidigen sie befreundete Regime gegen den Zorn oder Aufruhr des jeweiligen Volks. In einer Vielzahl von Fällen haben sie stillschweigend Staatstreiche oder Revolutionen unterstützt, die von anderen angezettelt wurden. Zweimal, im Zusammenhang mit den beiden Weltkriegen, haben sie mitgeholfen, alte Herrschaftssysteme zu stürzen und neue an die Macht zu bringen. Das vorliegende Buch behandelt nicht die Gesamtheit der Methoden, mit denen Amerikaner die Welt von heute geprägt haben. Es beschränkt sich auf eine Sammlung der extremsten Beispiele: auf jene Fälle, in denen die Vereinigten Staaten für den Sturz fremder Staatsoberhäupter gesorgt haben. Keine Nation in der modernen Geschichte hat dies so häufig und an von den eigenen Küsten so weit entfernten Orten getan. ...