Beschreibung
Das Buch enthält Studien zur deutschen Lieddichtung des 12. bis 16. Jahrhunderts. Dabei geht es im ersten Block um die strophischen Formen, die Töne, in Minnesang und Spruchsang. Im Zentrum des zweiten Blockes stehen Gattungstraditionen: Spruchsang zwischen Frauenlob und Heinrich von Mügeln, Lied und Liederbuch im spätmittelalterlichen Augsburg, frühe unikale Minnestrophen, politische Strophen Frauenlobs und eines seiner Nachahmer, die frühen Liebeslieder von Hans Sachs. Es schließen sich Untersuchungen zu Texten an, welche die Dichtung selbst zum Thema haben: die berühmt-berüchtigte Selbstrühmung, die Frauenlob unterschoben wurde, Metapoesie in Meisterliedern des 15. und 16. Jahrhunderts, eine Schulkunst mit der frühesten Darstellung der sogenannten Ursprungssage des Meistergesangs. Im letzten Block steht der Meistergesang im Mittelpunkt: es geht um die Aufführung und um die Verschriftlichung der Meisterlieder, ferner um die geistlichen Meisterlieder des Hans Sachs im Zeichen der Reformation und um seine Bearbeitungen vorgegebener Stoffe in den von ihm gebrauchten literarischen Typen. Die hier gesammelten Studien lagen bisher weit verstreut vor. Für den Neudruck in der hier vorliegenden Sammlung wurden sie durchgesehen, bibliographisch ergänzt und, soweit nötig, aktualisiert.
Autorenportrait
Johannes Rettelbach war Mitarbeiter in mehreren langjährigen germanistischen Forschungsprojekten an den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Würzburg und Akademischer Rat am Lehrstuhl für Deutsche Philologie der Universität Würzburg.