Beschreibung
Schulleistungsstudien wie PISA haben gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler in Deutschland erheblichen Chancenungleichheiten ausgeSetzt sind. Sozialindices können vor diesem Hintergrund zur Verringerung von Chancenunterschieden im Bildungswesen beitragen, indem sie sozialindividuelle und kollektive Benachteiligungen sichtbar machen. Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist unter anderem die Nutzung im Kontext der Vergleichsarbeiten bzw. Lernstandserhebungen. In diesem Rahmen wird aus Gründen der Fairness mithilfe von Sozialindices angestrebt, dem sozialen Hintergrund der Schülerschaft weitgehend Rechnung zu tragen. In diesem Band erfolgt mit einer umfassenden Darstellung verschiedener Möglichkeiten der Berechnung und Anwendung eine erste Bestandsaufnahme zu Schulsozialindices im deutschsprachigen Raum. Damit sollen die Diskussion um faire(re) Vergleiche sowohl auf der methodischen als auch administrativen UmSetzungsebene weitergeführt und darüber hinaus Impulse für Weiterentwicklungen gegeben werden. Die Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule NRW (QUA-LiS) bietet mit den "Beiträgen zur Schulentwicklung" ein Angebot zur Unterstützung für die Schul- und Unterrichtspraxis. Zum einen werden wissenschaftsnahe Bände veröffentlicht, die für interessierte Leserinnen und Leser aus dem Bildungsbereich den aktuellen Fachdiskurs zu verschiedenen schulrelevanten Themen aufgreifen. Die mit dem Label "PRAXIS" versehenen praxisnahen Bände enthalten zum anderen konkrete Handreichungen und Materialien für Schule und Unterricht.
Autorenportrait
Prof. Dr. Wilfried Bos ist Professor für Bildungsforschung und Qualitätssicherung an der Technischen Universität Dortmund und Direktor des Arbeitsbereichs Bildungsmonitoring und Schulentwicklungsforschung am Institut für Schulentwicklungsforschung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die international vergleichende empirische Bildungsforschung und Schulentwicklungsforschung. Er ist u. a. Leiter der internationalen Schulleistungsstudien IGLU, TIMSS und ICILS für Deutschland sowie des Projekts "GanzIn - Mit Ganztag mehr Zukunft".