Beschreibung
Ein Ereignis - zu schrecklich für seine Zeit, um es in Worte zu fassen. Ein Mythos - gewaltig genug, um den Niedergang der Burgunder dem einfachen Volke verständlich zu machen. Ein Roman - der zum ersten Mal das wahre Drama der Nibelungen erzählt. Burgund in längst vergangenen Zeiten. Als der Drache Fafnir von einem unbekannten Ritter erschlagen wird, wissen die Menschen an den Ufern des Rheins, dass für sie dunkle Zeiten anbrechen. Denn eine alte Legende besagt, das jeder, der im Drachenblut badet, zum unbesiegbaren Gegner wird. Kurze Zeit später verwüsten schreckliche Horden das Land. Sie kämpfen wie Berserker und scheinen unbesiegbar zu sein. Gerüchte machen die Runde, dass es sich um Draugar handelt - Lebende Tote, die es nicht mehr in ihren Gräbern hält. Niemand weiß, wie diese schrecklichen Krieger aufzuhalten sind, bis ein mysteriöser Recke erscheint, der auf den Namen Siegfried hört. Er selbst nennt sich allerdings nur "Draugar-Schlächter".
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Autorenportrait
Bernd Frenz, Jahrgang 1964, lebt und arbeitet in Hannover. Mit seiner Trilogie über die Blutorks hat er sich auf Anhieb einen festen Platz in der deutschen Fantasy-Landschaft erobert. Seit 1998 schreibt er regelmäßig Romane, vor allem in den Bereichen Historie und Phantastik. Einmal die Nibelungen-Sage aus einem völlig neuen Blickwinkel zu erzählen, war schon lange sein Wunsch. Vor allem, seit er weiß, dass die nordische Mythologie mit den Draugar ihre ganz eigene Version der Lebenden Toten kennt. Weitere Infos unter: www.berndfrenz.de
Leseprobe
Ein Sonnenstrahl fing sich auf der polierten Klinge und brachte sie zum Funkeln. Jeder andere Unbewaffnete wäre daraufhin stehen geblieben, aber der totenbleiche Wirt ging einfach weiter. Statt den Ritter zu beachten, sah er mit stierem Blick durch ihn hindurch, als ob ihn Kettenhemd und bodenlanger Umhang nicht daran hindern könnten, seine Tochter zu sehen. Hagen wusste nicht, was er davon halten sollte. Lindwürmer, Nibelungen, Moorgeister und Baumwichte - all das und noch viel mehr waren ihm wohl bekannt. Nichts von diesen Wunderdingen versetzte ihn in das geringste Erstaunen, aber Meinhard, der Wirt vom Mühlbachhof, war doch nur ein Mensch, dazu noch einer, den er kannte! Wie konnte der einfach wie ein Lebender umhergehen, wenn er doch tot sein sollte? Das wollte ihm einfach nicht in den Kopf. Was war, so dachte Hagen, wenn sich die Weibsleute nur getäuscht hatten und der Wirt nur tief geschlafen hatte? Meinhard wäre nicht der Erste gewesen, der lebend verscharrt wurde. Und wäre es ein Wunder, wenn einer, dem so etwas widerfuhr, sich nach dem Erwachen wie ein Berserker gebärdete? Oder sich gar an seiner voreiligen Familie rächen wollte? "Bleib stehen!", rief Hagen deshalb aus. "Dann können wir über alles reden!" Meinhards blutunterlaufene Augen fixierten den Ritter, als bemerke er ihn gerade zum ersten Mal. Nur ein Knurren verließ seine Kehle. Gleichzeitig senkte er angriffsbereit die Arme und krümmte die Finger seiner großen Hände so stark, dass sie wie die Klauen eines Greifvogels wirkten. Noch während Hagen überlegte, ob er eine weitere Warnung ausstoßen sollte, sprang Meinhard unversehens auf ihn zu.