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Literarische Fallgeschichten

Zur Poetik einer epistemischen Schreibweise

Erschienen am 01.04.2016, 1. Auflage 2016
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783835390799
Sprache: Deutsch
Umfang: 240 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 23.4 x 15.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Im engen Austausch mit Wissens- und Darstellungsformen in Recht, Medizin und Psychologie etabliert sich in der Literatur des späten 18. Jahrhunderts eine neue Schreibweise, deren Entwicklung Nicolas Pethes in diesem Buch nachzeichnet. Fiktionale Texte entdecken die krisenhafte Zuspitzung individueller Lebensläufe als Erzählstruktur und reflektieren deren epistemologische, mediale und ästhetische Implikationen mit Blick auf das Verhältnis von Besonderem und Allgemeinem, Pathologie und Normalität, Singularität und Serialität oder Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Auf diese Weise entsteht unterhalb der gängigen literaturhistorischen Gattungsmuster und Epochengrenzen eine eigenständige Tradition literarischer Fallgeschichten, die von der seelenkundlichen Kasuistik J. M. R. Lenz´, C. P. Moritz´ und C. H. Spieß´ über Kranken- und Kriminalgeschichten von Hoffmann, Büchner, Stifter und Raabe bis zum 'Zerfall' dieser Wahlverwandtschaft zwischen Wissen-, Medien- und Literaturgeschichte bei Alfred Döblin und Thomas Bernhard reicht.

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