Beschreibung
Seit nunmehr fünfundzwanzig Jahren wiederholen sich in Deutschland die immer gleichen Kopftuchdebatten: Unaufhörlich werden die Motive für das Tragen von Kopftüchern hinterfragt, ihr Dasein problematisiert und Kopftuch tragende Frauen herabgewürdigt. Was sagt die Vehemenz dieser Debatten über unsere Gesellschaft aus? Welche Bilder von Neutralität, Geschlecht und Religion finden dabei Anwendung und welche Vorstellungen von Zugehörigkeit und ihren Grenzen fördern sie zutage? Die Beitragenden aus Wissenschaft und Aktivismus gehen diesen Fragen nach und setzen sich u.a. mit der Rassifizierung von Geschlecht, der Vergeschlechtlichung von race sowie der Verknüpfung von race- und Religionskonstruktionen auseinander - mal nah an Kopftuchdebatten, mal davon losgelöst.
Autorenportrait
Anna Sabel ist Medienwissenschaftlerin und politische Bildungsarbeiterin mit den Schwerpunkten antimuslimischer Rassismus und Rassismuskritik. Beim Verband binationaler Familien und Partnerschaften in Leipzig leitet sie das Projekt »Unsichtbarkeiten in der Migrationsgesellschaft« sowie das »Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit«. In diesem Rahmen entwickelt sie rassismuskritisches Bildungsmaterial und ist dabei als Regisseurin, Kuratorin und Autorin tätig.