Beschreibung
Nicht einfach als Beobachter, sondern wie ein Mensch, der teilnimmt am Alltags-dasein der einfachen Leute und der mit ihren Gedanken denkt 'Erstrebenswertes Ziel würde es sein, in der Seele des Lesers einen lebendigen Eindruck des Lebens in Japan zu schaffen.' Lafcadio Hearn ist Nomade zwischen den Kulturen. Sein Leben liest sich selbst wie ein Buch. In Japan ist er eine Ikone. Noch in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts stieß sein breites Werk auch in Deutschland auf große Resonanz. Hugo von Hofmannsthal und Stefan Zweig schwärmten enthusiastisch. Seitdem ist er verschollen. Lafcadio Hearns einfühlsame Auseinandersetzung mit Religion und Kultur, seine Reiseschilderungen, seine Erzählungen, seine poetischen Skizzen, erschließen für uns Geheimnisse einer fremden 'alten' und verschwundenen Kultur. Er stirbt am 26. September 1904 - seine Asche ist auf einem buddhistischen Friedhof hinter seinem ehemaligen Wohnhaus bestattet.
Autorenportrait
Lafcadio Hearn wurde 1850 auf der griechischen Insel Lefkas geboren, als Sohn einer Griechin und eines britischen Militärarztes. Nach der Trennung der Eltern und dem Tod des Vaters wächst er in Irland, England und Frankreich auf. Eine Tante ermöglicht ihm 1869 die Überfahrt nach New York. Mittellos, ohne Ausbildung, behindert durch den Verlust eines Auges bei einem Unfall, schlägt er sich durch das amerikanische Leben. In Cincinatti arbeitet er als Korrektor in einem kleinen Verlagshaus und schreibt ab 1874 Sensationsreportagen für den Cincinnati Enquirer, wo er aber schon ein Jahr später wegen der illegalen Heirat mit einer Schwarzen entlassen wird. Hearn siedelte 1877 nach New Orleans über, wo er aus dem Französischen und Spanischen über-- setzt und weiterhin als Journalist schreibt. Die Jahre 1887 bis 1889 verbringt auf Martinique, geht aber zurück nach New York, wo er für Harper's Magazine eine Reportage über Japan vorbereitet.Bald nach seiner Ankunft in Japan, am 4. Juli 1890, wird er Englischlehrer an einer Schule in Izumo. 1891 heiratet er eine Japanerin aus einer Samurai-Familie und nimmt die japanische Staatsbürgerschaft und den Namen Koizumi Yakumo an. 1895 erhält er schließlich den Ruf als Professor für englische Literatur an der Kaiserlichen Universität in Tokio.
Leseprobe
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