Beschreibung
Dieser Titel ist Teil der Reihe JAHRBUCH TECHNIKPHILOSOPHIE mit der ISSN 2297-2072 für die print-Ausgaben und der ISSN 2297-2080 für die eBooks. Unter der Leitdifferenz Steuern - Regeln werden in der herkömmlichen Technikphilosophie die beiden Operationsmodi klassischer Technik gefasst und beschrieben. Dies geschieht in zweierlei Hinsicht: zum einen in der Absicht, die sich seit der neolithischen Revolution ausprägende menschliche Technik im Unterschied zur Zufallstechnik (Ortega y Gasset) höherer Spezies oder der Urmenschen zu spezifizieren; zum anderen mit dem Ziel, das Verhältnis von Technik und (Natur-)Wissenschaft genauer freizulegen. Indessen fordern aktuelle Technologien, historische Zustandsbeschreibungen einer Technoscience sowie neue epistemische Praktiken die Zweiteilung von Steuern und Regeln heraus. Mit Blick auf sogenannte new emerging sciences and technologies (NEST) und andere Entwicklungen in den Informations-, Kognitions-, Nano- und Biotechnologien fragt dieser Band danach, wer oder was als Subjekt von Steuerungs- und Regelungsprozessen konzeptualisiert werden kann. Im Kontext großtechnischer Systeme sowie der Organisation großer sozialer Gebilde werden die Steuerungsmöglichkeiten dabei zunehmend problematisch, denn insbesondere digitale Informationstechnologien eröffnen neue, vielfältige Optionen zur Manipulation und Regulation von Prozessen oder Zuständen (z.B. Monitoring, Big Data, Profiling), während gegenläufige Konsequenzen derselben Entwicklung (z.B. Datenflut, Akzeleration, Automatisierung, Eigenlogik soziotechnischer Infrastrukturen) die Möglichkeiten einer koordinierten Steuerung zunehmend in Frage stellen.