Beschreibung
Betty Paoli, die als Journalistin und Lyrikerin zu ihrer Zeit großes Ansehen genoss, ist heute in Vergessenheit geraten - für die Herausgeberin Eva Geber umso mehr ein Anlass, ihr dieses Buch zu widmen und ihre Leistungen so nach langer Zeit wieder zu würdigen. Paoli wird im Jahre 1814 in Wien geboren. Der Vater verstirbt früh, die Mutter verspekuliert das hinterlassene Vermögen, und Betty sieht sich früh gezwungen, für Lebensunterhalt zu sorgen. Sie verdingt sich als Gouvernante und Gesellschaftsdame. Schon bald ist es ihr möglich, erste Gedicht zu veröffentlichen. Die Resonanz ist sehr positiv. Von ihren Werken alleine kann sie jedoch nicht leben, und so wird sie zur ersten Feuilletonistin der Neuen Freien Presse. In ihren Feuilletons fordert sie immer wieder Bildungszugang und die Öffnung der Berufswelt für Frauen. Sie tut dies jedoch nicht aus Emanzipationsbedürfnis, sondern ist dabei von Pragmatismus geleitet. Auch als Kritikerin, die in ihren Rezensionen von schriftstellerischen Werken auf neue Talente aufmerksam macht, macht sie sich einen Namen. Im Zentrum von Paolis Leben stehen die Kunst und der Kampf um Anerkennung geistiger Leistungen von Frauen. Sie erringt eine Position, die es ihr erlaubt, ihre Stimme für eine breitere Öffentlichkeit hörbar zu machen.