Beschreibung
Karl Reitter nimmt sich die linke Kritik am Grundeinkommen vor: Er analysiert und kritisiert vor dem Hintergrund aktueller ökonomischer, sozialer und politischer Entwicklungen Einwände, die von Linken unterschiedlicher Orientierung vorgebracht werden. Der Bogen spannt sich vom Vorwurf, es handle sich um ein neoliberales Projekt, über die Behauptung, der treffsichere Sozialstaat dürfe nicht durch die >Gießkanne< Grundeinkommen ersetzt werden, bis zum Einwand, jene, die >nur< ein Grundeinkommen beziehen würden, würden auf Kosten der Lohnarbeiter*innen leben. Ebenso wird auf Befürchtungen eingegangen, ein Grundeinkommen würde Frauen zurück an den Herd drängen und das Engagement für Arbeitskämpfe würde sinken. Dem Einwand, ein Grundeinkommen sei unfinanzierbar, wird ebenso entgegnet wie der Behauptung, nur die Lohnarbeit könne den Menschen Sinn und Anerkennung vermitteln. Zugleich stellt Reitter klar, worum es den Befürworter*innen eines emanzipatorischen Grundeinkommens eigentlich geht, welche Bedeutung es für eine offensive Verteidigung des Sozialstaats und für große Bevölkerungsteile hinsichtlich Einkommenssicherheit hat - und was es tatsächlich bedeutet, es abzulehnen.
Autorenportrait
Karl Reitter, geboren 1953, unterrichtete Philosophie in Wien und Klagenfurt. Er habilitierte sich mit einer Arbeit zu Marx und Spinoza und engagiert sich seit Jahren für die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Reitter ist Redakteur der Zeitschrift Volksstimme und lebt in Wien. Jüngste Buchpublikation: Heinz Steinert und die Widerständigkeit seines Denkens (Westfälisches Dampfboot, Münster 2018). 2015 gab er bei kritik & utopie "Karl Marx - Philosoph der Befreiung oder Theoretiker des Kapitals? Zur Kritik der »neuen Marx-Lektüre«" heraus.