Seinslogik und Kapital
Kritik der existentialontologischen Fundierung der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie, Manfred Dahlmann 4, Gesammelte Schriften
Erscheint am
15.05.2025, 1. Auflage 2025
Beschreibung
Dem Seinsphilosophen gelingt es allerdings auch nicht, sich von Negation und Vermitteltheit vollständig zu befreien - zumindest so lange es noch Seiendes gibt, das sich ihm entgegenstellt. Auch und gerade er - und hier gehen Philosophie und gesunder Menschenverstand übergangslos ineinander über - konzentriert das Positive in das Eine (das Sein) und das von ihm abgeschiedene Negative zwar nicht in ein Außen (das ist ihm verwehrt), sondern in ein Man, in eine Seinsvergessenheit So abstrakt und schwer verständlich die Seinsphilosophie auch daherkommen mag, so unerträglich ihr Geraune und so widerwärtig ihre Geschichtsblindheit auch ist: sie rennt mittlerweile in allen Kreisen bis hin zu den Stammtischen nicht mehr nur weit offene Türen ein - sie befindet sich längst mittendrin im gesellschaftlichen Zentrum, in ihrer barbarischen Gewalt nur noch zurückgehalten von der rationalen Form, die sich auf den globalen Märkten organisiert. Jede Krise rüttelt weiter an der Geltung dieser Form. Und den Seinsphilosophen mögen die Massen als Pöbel erscheinen: sie liefern diesem dessen Philosophie. Fällt die materielle Basis des Rationalismus in oder nach einer Krise aus, dann vereinigen sich Pöbel und Experten zur vernichtenden Gewalt.
Autorenportrait
Manfred Dahlmann war Mitherausgeber der Zeitschrift sans phrase. 2013 ist von ihm Freiheit und Souveränität erschienen und darüber hinaus hat er bei ça ira die Bücher Geduld und Ironie. Johannes Agnoli zum 70. Geburtstag sowie Kritik der Politik. Johannes Agnoli zum 75. Geburtstag mitherausgegeben.