Beschreibung
Als der Student Mischa der acht Jahre älteren Natascha begegnet, ist er in denkbar schlechter Verfassung. Schuld sind natürlich die Frauen. Er kann sich nicht einmal mehr auf seine Potenz verlassen und will sich eigentlich von nun an vom weiblichen Geschlecht fernhalten. Für Natascha ist das jedoch nur ein Grund mehr, wirklich unbedingt mit Mischa schlafen zu wollen, denn sie weiß genau, wie man sich in Gefahr begibt. »Sie wird dir das Herz brechen«, warnt ihn Paul, Nataschas Ehemann, und der muss es ja eigentlich wissen. Mischa sucht also vor Nataschas Begierden das Weite, nicht immer erfolgreich, und beginnt eine Freundschaft mit Paul. Dieser muss jedoch mit aller Macht gegen die Anziehungskraft ankämpfen, die sein junger Freund auf ihn ausübt, um seine Frau nicht zu verletzen. Denn was Mischa und Natascha nicht wissen: Paul führt ein Doppelleben und hat sich in Mischa verliebt. Um ihn zu verführen, braucht er aber seine Frau, die schöne Natascha, die ihre Lust inzwischen in anderen Betten stillt. Und doch will sie ihre Ehe retten. Es entsteht eine berauschende Beziehung zu dritt, die scheinbar alle Wünsche erfüllt und dabei die emotionalen Grenzen aller Beteiligten auslotet. Heike Duken erzählt in ihrem Roman sinnlich, klug und mit sprachlicher Raffinesse über Träume, die nicht verwirklicht werden können, Wünsche, die sich nicht unterdrücken lassen, und die Wirklichkeit, die überraschender sein kann als die Fantasie.
Autorenportrait
HEIKE DUKEN, 1966 in München geboren, studierte Psychologie. Sie arbeitet als Psychotherapeutin in Nürnberg, ist Seminarleiterin und Trainerin und führt Workshops in der Marktforschung durch. Sie liebt das Reisen, die Musik, natürlich gute Literatur und, seit sie die Buchstaben kennt, auch das Schreiben. In Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlichte sie Kurzgeschichten. Triebspiel ist ihr Debütroman.
Leseprobe
»Dann mache ich einen Schwenk ins Wohnzimmer, ich weiß auch nicht warum, und da liegt er: Mischa. Auf dem Rücken, ein Arm über dem Kopf, der andere hängt über den Sofarand. Ein Bein angewinkelt. Er schläft. Mein anderes, zynisches, böses Ich geht schon mal ins Bett und lässt mich im Türrahmen stehen. Lässt mich allein mit ihm, Mischa, ich lehne mich an, mein Herz wird weich und weicher, so wie eine Frucht in der Sonne immer reifer wird, immer essbarer, immer süßer. Ich habe Angst, es könnte ihn wecken, so laut klopft mein Herz, so dröhnend laut inmitten der Stille. Ach Mischa. Lieg doch nicht so da und schlafe nicht so selig und sieh nicht so unschuldig dabei aus. Fast möchte ich weinen. Fast möchte ich hingehen und ihn küssen, unbemerkt, aber so etwas passiert nur in Filmen, dass man davon nicht aufwacht. Er soll weiterschlafen, weiteratmen, weiterträumen. Denn jetzt gehört er nur mir. Jetzt halte ich ihn gefangen, hier in meinem Wohnzimmer, jetzt entkommt er mir nicht. Ich muss lächeln. Du dummer Junge. Legst dich in die Höhle der Löwin und schläfst ein.«