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Hoffnung für Dan, Keine Flügel für Reggi und andere interessante Schicksalsromane von DDR-Autoren

eBook - Hoffnung für Dan, Geschichte eines knorrigen Lebens , Drei Tropfen Licht, Keine Flügel für Reggi, Sabine Wulff - Gesucht wird die freundliche Welt, Neuzugang, Der unerwünschte Dritte

Erschienen am 14.07.2014, 1. Auflage 2014
4,99 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783863943622
Sprache: Deutsch
Umfang: 57 S., 0.24 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Die zwölfjährige Anne ist ziemlich einsam in dem Ostseebad, in dem die Eltern jeden Sommer ein Ferienhaus mieten. Als die Jungen des Fischerdorfes sie ärgern, findet sie einen edlen Ritter, der sie beschützt und geduldig zuhört. Worüber sie mit den Eltern nicht sprechen kann, weil sie ja doch keine Zeit und kein Gespür für sie haben, das ist mit dem nur wenige Jahre älteren Markus möglich. Nur drei Tage Genesungsurlaub hat der junge Soldat im Samland, dann muss er zurück an die Ostfront.LESEPROBE:Hören Sie, sagte das Mädchen streng, ich bin eins neunundfünfzig und - hier zögerte sie kurz, zwölf! Das musste er ja nun wirklich sehen! Und dann der Badeanzug - zweiteilig nach endlosem Trotzkampf gegen die Mutter.Der junge Mann strich sich überrascht den Lockenschubs aus der Stirn und begann, was da vor ihm stand, zu sehen. Zöpfe bis zum Badehosenende, Farbe: Hafer, und wahrscheinlich von der voranqeqangenen Flucht so zoddrig. Braune schlenkrige Glieder, Lippen aufgeworfen, und die Augen, grau oder grün, hakten sich in den seinen fest. Also eine kleine kratzende Strandkatze. Es mochte Spaß machen, sie zu ärgern. Plötzlich jedoch waren die Zöpfe braun und die Augen braun, und die füllten sich mit Tränen, und zwei Fäuste trommelten ihm auf die Brust, als er fragte: Und hat das Fräulein schon einen Bräutigam? Der Betrommelte war er beim letzten Urlaub - und das wütende Mädchen seine Lieblingsschwester Gesine.Da zog sich um seinen Mund ein Lächeln, und er verneigte sich. Pardon, sagte er, habe das Fräulein unterschätzt, muss wohl nun Sie sagen?Dem Mädchen kroch eine Röte übers Gesicht, es wurde hilflos. Ach, das bloß nicht, sagte sie, ich heiße , dabei begann sie aus dem Boot zu klettern, stand nun richtig neben dem Mann, reichte ihm bis nahe an die Schütten, ich heiße Anne. Sie machte einen Knicks und hätte ihn am liebsten rückgängig gemacht, so, wie man schnell über Sand oder Schnee streicht, um Spuren zu verwischen. Wieder verbeugte sich der Mann. Ich bin Markus! Er setzte sogar seinen Nachnamen dazu. Es wunderte ihn sofort.Ach Gott, dachte das Mädchen, Markus, das war doch so ein Biblischer mit Klapperlatschen - Almasor müsste er heißen oder Said oder Achmed.Wie selbstverständlich stapfte sie neben dem Mann die Düne hoch, merkte erst, was sie tat, als sie vor einem Bündel Kleidungsstücke stand, die, den Schuhen nach, ihrem Begleiter zu gehören schienen.Sie wollte umkehren, aber der Ritter bat sie, ihm Gesellschaft zu leisten.

Autorenportrait

Am 14.7.1931 als Tochter eines Beamten im ehemaligen Königsberg/Preußen (heute Kaliningrad) geboren. Mädchenname: Elisabeth Appe.Vier Jahre konfessionelle Grundschule, drei Jahre Lyzeum. 1945 Flucht in die Altmark, Tangermünde. Oberschule ohne Abschluss.1948 bis 1949 Lehrerbildungsinstitut, ab November 1949 Lehrerin.Fernstudium für 1. und 2. Lehrerprüfung, Fernstudium an der Pädagogischen Hochschule Potsdam.Bis Ende August 1967 Lehrerin in Rangsdorf bei Berlin. Während dieser Zeit Gedichte geschrieben.Von 1967-1970 Studium am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Zwei Jahre freischaffend, danach 14 Jahre Lehrtätigkeit im Fach Prosa (bei Fernstudenten) an diesem Institut, zuletzt als Dozentin.Von 1986-1990 für vier Jahre vom Hochschuldienst beurlaubt, in dieser Zeit freischaffend.Verwitwet, zwei Söhne.Wohnhaft in Leipzig, Berlin, Rangsdorf, jetzt wieder Berlin.Auszeichnungen:Förderpreis des Mitteldeutschen VerlagesKunstpreis der Stadt Leipzig.Liste der künstlerischen ArbeitenBibliografie (Romane):Jedes Leben hat auch seine Zeit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1974Ausstellung einer Prinzessin, Mitteldeutscher Verlag Halle 1977Axel und der Maler Sim, Kinderbuchverlag Berlin 1979Die Beurteilung, Mitteldeutscher Verlag Halle 1981Suche nach Karalautschi/Report einer Kindheit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1984Liane und ihr Baby, Kinderbuchverlag Berlin 1988Küchengespräche mit Frau L. (Portraits und Geschichten), Mitteldeutscher Verlag Halle 1989Drei Kastanien aus Königsberg, Mitteldeutscher Verlag Halle 1990Wer gibt uns unsere Träume zurück, Langen Müller Verlag, München 1995Im Mantel von Allerleirauh, BS Verlag Rostock 1995Gerda, das Nuschtchen. Drei Erzählungen zwischen Königsberg und Tangermünde, OsirisDruck, Leipzig 2007Elchritter. Fast ein Märchen aus vergangenen Tagen, OsirisDruck, Leipzig 2008

Leseprobe

Hören Sie, sagte das Mädchen streng, ich bin eins neunundfünfzig und - hier zögerte sie kurz, zwölf! Das musste er ja nun wirklich sehen! Und dann der Badeanzug - zweiteilig nach endlosem Trotzkampf gegen die Mutter.Der junge Mann strich sich überrascht den Lockenschubs aus der Stirn und begann, was da vor ihm stand, zu sehen. Zöpfe bis zum Badehosenende, Farbe: Hafer, und wahrscheinlich von der voranqeqangenen Flucht so zoddrig. Braune schlenkrige Glieder, Lippen aufgeworfen, und die Augen, grau oder grün, hakten sich in den seinen fest. Also eine kleine kratzende Strandkatze. Es mochte Spaß machen, sie zu ärgern. Plötzlich jedoch waren die Zöpfe braun und die Augen braun, und die füllten sich mit Tränen, und zwei Fäuste trommelten ihm auf die Brust, als er fragte: Und hat das Fräulein schon einen Bräutigam? Der Betrommelte war er beim letzten Urlaub - und das wütende Mädchen seine Lieblingsschwester Gesine.Da zog sich um seinen Mund ein Lächeln, und er verneigte sich. Pardon, sagte er, habe das Fräulein unterschätzt, muss wohl nun Sie sagen?Dem Mädchen kroch eine Röte übers Gesicht, es wurde hilflos. Ach, das bloß nicht, sagte sie, ich heiße , dabei begann sie aus dem Boot zu klettern, stand nun richtig neben dem Mann, reichte ihm bis nahe an die Schütten, ich heiße Anne. Sie machte einen Knicks und hätte ihn am liebsten rückgängig gemacht, so, wie man schnell über Sand oder Schnee streicht, um Spuren zu verwischen. Wieder verbeugte sich der Mann. Ich bin Markus! Er setzte sogar seinen Nachnamen dazu. Es wunderte ihn sofort.Ach Gott, dachte das Mädchen, Markus, das war doch so ein Biblischer mit Klapperlatschen - Almasor müsste er heißen oder Said oder Achmed.Wie selbstverständlich stapfte sie neben dem Mann die Düne hoch, merkte erst, was sie tat, als sie vor einem Bündel Kleidungsstücke stand, die, den Schuhen nach, ihrem Begleiter zu gehören schienen.Sie wollte umkehren, aber der Ritter bat sie, ihm Gesellschaft zu leisten.Da hockte sie sich, während er sich bäuchlings dünenauf legte, ungefähr zwei Meter von ihm weg und zog die Knie ans Kinn, während die Zopfschwänze den Sand fegten, und blickte grau oder grün zu ihm hinüber.Warum haben die dich eigentlich gejagt?, begann der Mann das Gespräch.Das Mädchen bekam eine Falte zwischen den Augenbrauen. Das sage ich nicht! Sie merkte selber, dass er diese Kürze nicht verdient hatte. Ich kenne Sie ja noch gar nicht!Aha, fasste er zusammen, das stimme nun freilich, aber es bestünden ja wohl Aussichten, denn sie habe noch gesagt. Und da sei er der Meinung, sie sollten mit dem Kennenlernen beginnen, wenn sie es mochte, natürlich. Das Mädchen sagte nichts, aber es nickte.Das Erste, was dabei zu beachten sei, erklärte der Mann, wäre wohl, dass man sich gegenübersteht, und darum - er hatte sich hochgerekelt, kroch zu dem Mädchen hinüber und streckte ihr seine Hand hin - biete er ihr sein Du an.Sie blieb, die Arme um die Knie geschlungen, sah ihn misstrauisch an. Richtig Du?, fragte sie.Natürlich richtig! Er überlegte einen Augenblick Es seien immer nur die richtigen Du, die im Leben Wert hätten. Aber das verstünde sie wohl noch nicht.Grade, sagte Anne, verstehe sie das, nur müsste er Geduld mit ihr haben, sie könne ein Du nicht so schnell... Und sie legte zögernd ihre Hand in die seine.Die ist aber kalt, sagte er, dachte, und so kindlich, und die Nägel haben ähnliche Nagespuren wie bei meiner Schwester. Da war ihm eigenartig, dem Neunzehnjährigen, in dieser Gegend, die ihm unvertraut fern seines Heimatortes war, in seiner Hand diese fremden Mädchenfinger, die jetzt ziemlich vertrauensvoll darin ruhten.Jetzt hat er beinahe solche Augen wie meine Mutti, wenn ich sie am meisten mag, dachte das Mädchen, ach, meine Mutti... Dabei fiel ihr ihre Hand ein, sie zog sie rasch aus dem warmen Nest und stand auf. Ich geh baden, sagte sie, kommst du - Sie mit?Sie ging schon, warf die Zöpfe mit Schwung hinter sich, den Kopf nach oben.Ach, sah der Mann ihr nach, du Kind - Mädchen, erhob sich und ging etwas schwerfällig, Körper und Kopf zur Seite geneigt, hinterher.An der Schwelle des Meeres wartete sie.Mögen Sie - du, betonte sie nun, es?Ich weiß nicht, Markus wiederholte ihre Worte von vorhin, ich kenne es ja noch gar nicht...Ja, aber woher bist du denn, sie fuhr in das Du hinein, wie in ungewohnte, neue Schuhe.Aus Thüringen, erwiderte er.

Inhalt

Das E-Book enthält die Demo-Versionen (ca. 10 % des Buches) von ergreifenden Lebensgeschichten von Klaus Möckel, Heinz Kruschel, Siegfried Maaß, Dorothea Iser und Christa Grasmeyer, die beim Verlag EDITION digital als E-Book erschienen sind: Hoffnung für Dan ist die bewegende Geschichte eines geistig behinderten Jungen, der weder hören noch sprechen kann und dem wegen seiner Schädigung auch die Gebärdensprache versagt bleibt. Keine Flügel für Reggi schildert die leidvolle Geschichte eines jungen Lehrers, der nach einem Motorradunfall querschnittsgelähmt ist. Geschichte eines knorrigen Lebens ist ein spannend geschriebenes Zeitdokument über einen 1907 geborenen Mann, der einen Unfall im Steinkohlenschacht und zwei Weltkriege überlebt. Drei Tropfen Licht (von Aljonna und Klaus Möckel) beschreibt in einem doppelten Tagebuch in schonungsloser Offenheit aus der Sicht des an Prostatakrebs erkrankten Schriftstellers und seiner besorgten Ehefrau die Monate der Ungewissheit zwischen dem ersten Befund und dem Ergebnis der zweiten Operation. Sabine Wulff " Gesucht wird die freundliche Welt wurde von der DEFA verfilmt und führt Sie in den Jugendwerkhof und das Leben danach. Neuzugang handelt ebenfalls von Schicksalen in einem Jugendwerkhof. Der unerwünschte Dritte beschreibt das Ringen einer Schweriner Opernsängerin um ihre beiden Adoptivkinder und ein Pflegekind. Außerdem enthält das E-Book die Biografien von Klaus Möckel, Heinz Kruschel, Siegfried Maaß, Dorothea Iser und Christa Grasmeyer mit Bibliografie und Foto sowie die Übersicht aller E-Books der Autoren.

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