Beschreibung
Beziehungen können im Durchschnitt älter werden als je zuvor. Doch Bilder von glückender Zweisamkeit in hohem Alter gibt es kaum; die Ehe erscheint oft als Lebensverbitterungsanstalt. Um ein positives Beispiel zu finden, muss Georg Schützler weit zurückgreifen: auf eine 2000 Jahre alte Erzählung. In seiner Interpretation, in der besonders spirituelle und psychologische Fragen reflektiert sind, wirkt die Geschichte von Philemon und Baucis wie ein Impulsgeber für eine kreative, lang andauernde Liebe, die nicht der Langeweile zum Opfer fällt.
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Autorenportrait
Georg Schützler, geboren 1951 in Hamburg, ist Citypfarrer in Ludwigsburg und Initiator des Nachteulenprojektes. Er versteht sich als Grenzgänger zwischen Psychologie und Theologie. Seit 35 Jahren verheiratet mit Ruth Schützler, geb. Maile, und Vater von drei Töchtern und einem Sohn.
Leseprobe
(Seite 36-37) Das Lebenshaus, in dem das Liebesglück wohnt, das sich zum Ende in einen göttlichen Tempel verwandelt, ist ein Haus, in dem beide, Frau und Mann, Philemon und Baucis, schlicht und einfach das werden dürfen, was sie sind. Wie verhält es sich bei alten Paaren? Über Jahrzehnte haben sie sich aneinander gerieben, gestritten, zurechtgewiesen, erzogen, genervt, geliebt, versöhnt, verletzt, bekriegt, in den Haaren gelegen, sich wieder eingerenkt, den Ehekrieg beendet, die Waffen zur Seite gelegt und bestenfalls Frieden geschlossen. Und wer darf am Ende Sieger sein, wer hat sich durchgesetzt, wer hat meistens nachgegeben? Geht all dies nicht meist zu Lasten einer Seite? Wo ein Partner nach 20 Ehejahren feststellen muss: »Ich bin bis zur Unkenntlichkeit