Beschreibung
Am 16. Oktober 1951 ist Ré Soupault - nach 1.500 Kilometern Reiseweg - zurück in Basel. Ihr Tagebuch ist die Zeitkapsel einer Reise durch das vom Krieg zerstörte Elsass, Saarland und Süddeutschland. Mit einem Velosolex, einem motorisierten Fahrrad, das einen klappbaren Zweitakt-Hilfsmotor besaß, hatte sie sich nach einem Besuch bei Verwandten in Rheinland-Pfalz auf den Weg zu geschäftlichen Terminen nach Stuttgart und München gemacht. Die Reisegeschwindigkeit des Velosolex lag bei 15 bis 20 Stundenkilometern. Preiswert war es, da eine Zwei-Liter-Mischung aus Öl und Benzin für 300 Kilometer reichte. Es hatte keinen Tacho, keinen Rückspiegel, keine Federung, keine Satteltaschen. Ihr wichtigstes Gepäckstück trug Ré Soupault dennoch stets bei sich: ihre Reiseschreibmaschine. Mit ihr hielt sie ihre Reise fest, die Begegnungen auf der Landstraße, die Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten, ihre Arbeit beim Süddeutschen Rundfunk, die Theaterabende in Stuttgart.
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Autorenportrait
Ré Soupault (1901-1996): Bublitz, Weimar, Berlin, Paris, Skandinavien, Tunesien, Algerien, Nord-Mittel-Südamerika, New York, Basel, Paris - das sind nur einige Stationen in ihrem Leben als Bauhaus-Schülerin, Avantgarde-Filmerin, Modejournalistin, Modemacherin, Fotografin, Übersetzerin, Radio-Essayistin, Schriftstellerin und Herausgeberin von Märchen-Sammlungen.