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Das Egregore der Taube

Innerer Friede und Weltfriede, Izvor 208

Erschienen am 31.12.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783895150982
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format (T/L/B): 1.1 x 18.2 x 11.5 cm
Lesealter: 14-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"'Auf welchen Frieden kann man hoffen, wenn der Mensch weiterhin den Keim politischer, sozialer und ökonomischer Konflikte in sich nährt: schlecht beherrschte Gier nach Besitz und Macht? Solange der Mensch sich nicht entschließt, in das Schlachtfeld seiner ungeordneten Gedanken und Gefühle einzugreifen, kann er keinen dauerhaften Frieden aufbauen. Sehr viele Menschen arbeiten gegenwärtig für den Frieden in der Welt. Aber im Grunde tun sie nichts, um den Frieden tatsächlich zu verwirklichen. Sie haben nie daran gedacht, dass zunächst alle Zellen ihres Körpers, alle Partikel ihres Physischen und psychischen Wesens den Gesetzen von Frieden und Harmonie folgen müssen, um den angestrebten äußeren Frieden ausstrahlen zu können. Die Menschen reden und schreiben über den Frieden, aber in sich nähren sie den Krieg, indem sie ständig gegen die eine oder andere Sache ankämpfen. Wie wollen sie da den Frieden Bringen? Der Mensch muss den Frieden zunächst in sich selbst, in seine Handlungen, Gefühlen und Gedanken herstellen, erst dann arbeitet er wirklich für ihn." Omraam Mikhaël Aïvanhov

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Hersteller:
Prosveta Verlag GmbH
Oliver Fehrle
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Autorenportrait

Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein 'Überbringer des Lichts' und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten - so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt. Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen - stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich

Leseprobe

Kapitel 1: Ein besseres Verständnis des Friedens Ich nahm einmal an einer öffentlichen Diskussion über den Frieden teil, an der mehrere angesehene, gebildete, intelligente, sympathische und sogar amüsante Persönlichkeiten teilnahmen. Ich erfuhr dort, dass der Frieden der wünschenswerteste Zustand für die ganze Menschheit sei, der Krieg hingegen das schlimmste aller Übel. Ich war wirklich begeistert und sagte mir: 'Da man offenbar endlich begriffen hat, wie segensreich der Frieden ist, wird die Menschheit ganz bestimmt gerettet werden.' Aber ich wollte trotzdem hören, wie es zu diesem Frieden kommen sollte. Mehrere Redner legten dafür Pläne vor. Der eine schlug vor, eine 'Weltpolizei' zu schaffen, um die Länder am gegenseitigen Bekämpfen zu hindern. Schön und gut, aber wie soll man so etwas durchführen? Der Vorschlag erinnerte mich an eine Fabel von La Fontaine, in der die Mäuse beratschlagten, wie sie sich am besten vor der Katze schützen könnten. Nach langem Hin und Her machte die Mäuse-Älteste den Vorschlag, der Katze ein Glöckchen umzuhängen, damit man sie schon von Weitem hören könne. Diese fabelhafte Lösung wurde mit Beifall bedacht. Nur fand sich leider nie eine mutige Maus, die der Katze das Glöckchen umhängen wollte! Mit der Weltpolizei ist es genauso. Wo findet man eine internationale Truppe, die für diese Tätigkeit unparteiisch und ehrlich genug ist? Und wie könnte man sie allen Nationen aufzwingen? Ein anderer Redner vertrat die Ansicht, dass der Frieden nur durch den Föderalismus verwirklicht werden könne und verlor sich in komplizierten Theorien, denen niemand richtig folgen konnte. Ein Dritter beschuldigte den Staat, seine Macht zu missbrauchen und die Bürger zu Sklaven zu machen. Nachdem ich mir noch verschiedene andere Referenten angehört hatte, musste ich einsehen, dass der Frieden nicht so bald kommen würde, denn niemand begreift ihn und niemand weiß, was er eigentlich bedeutet. Diese Frage kann nur vom Standpunkt der Einweihung aus beantwortet werden, denn um den Frieden zu verwirklichen, muss man den Menschen sehr gut kennen. Ihr werdet sagen: 'Ach, den Menschen kennen wir doch!' Nein, seine seelische Beschaffenheit mit seinen feinstofflichen Körpern und deren jeweils ganz verschiedene Bedürfnisse und Wünsche kennt man nicht.1 Vor allem kennt man den Menschen nicht so, wie wir ihn darstellen, mit seinen beiden Seiten, seinem niederen und seinem höheren Selbst, der Personalität und der Individualität.2 Also gut, solange man dieses Wissen nicht hat, wird es nie Frieden in der Welt geben, wie man es auch anpackt. Gegenwärtig sieht man vor allem aufgehetzte Leute, die sich gegenseitig als Kriegsursache beschuldigen. Sie glauben, so für den Frieden zu wirken. Für die einen sind die Reichen die Schuldigen, für die anderen die Intellektuellen, die Politiker oder die Gelehrten. Die Gläubigen sehen in allen, die nicht ihrer eigenen Glaubensrichtung angehören, Ketzer, die die Menschheit ins Verderben stürzen; die Ungläubigen werfen den Gläubigen vor, sie seien Fanatiker. Bei näherer Betrachtung werdet ihr feststellen, dass jeder glaubt, durch die Beseitigung von etwas ihm Fremdem - entweder Dingen oder Menschen - den Frieden in der Welt wiederherstellen zu können. Aber gerade da täuscht man sich. Selbst wenn man heute Armeen und Waffen abschaffte, erfänden die Menschen morgen andere Mittel, um sich gegenseitig umzubringen. Der Frieden ist ein innerer Zustand, und man wird ihn nie durch Beseitigung irgendwelcher Äußerlichkeiten erlangen. Zuerst muss man in seinem Inneren die Kriegsursachen abschaffen. Hier ein ganz einfaches Beispiel: Jemand macht sich eine üppige Mahlzeit mit Wurst, Schinken und Geflügel, die er reichlich mit gutem Wein begießt. Nach dem Essen sagt er sich: 'So, jetzt suche ich mir ein stilles Plätzchen und ruhe mich aus.' Er findet tatsächlich ein ruhiges Eckchen, aber nun verspürt er eine gewisse Unruhe. Er greift nach einer Zigarette und raucht. Dann streckt er sich aus und denkt, dass er gerne auch eine nette Frau bei sich hätte. Und wo findet man eine? Beim Nachbarn, natürlich. Es gibt da zwar eine Mauer, aber das macht nichts. Er springt einfach darüber. Die Fortsetzung der Geschichte könnt ihr euch vorstellen. Von Frieden braucht man da natürlich nicht mehr zu reden!. Frieden ist kein Zustand, der sich automatisch einstellt. Wenn ihr Frieden sucht, innerlich aber erregt oder unruhig seid, werdet ihr nie Frieden finden; denn er ist ein Ergebnis, eine Folgeerscheinung. Frieden bedeutet, dass alle äußeren und inneren Funktionen des Menschen völlig ausgeglichen und miteinander im Einklang sind. Man muss also Mittel und Wege kennen, die zum Frieden führen, und das ist eine ganze Wissenschaft. Sobald der Mensch bestimmte Wünsche und Begierden in sich nährt, kann er - was immer er auch unternimmt - nicht mehr in Frieden leben, denn jetzt ist bereits der Keim der Unordnung in ihn gelangt. Nehmen wir zum Beispiel einen Dieb. Er muss sich ohne Unterlass vorstellen, was ihm alles zustoßen könnte, dass man ihn beobachtet, verhaftet und ins Gefängnis steckt. Er ist nie sicher, dass man ihn nicht gesehen hat, ob er Spuren hinterlassen oder durch irgendeine Bewegung seinen Diebstahl verraten hat. Er ist nicht mehr ruhig, er hat keinen Hunger mehr, kann nicht mehr schlafen und möchte sich nur noch verstecken. Ein anderer hat sich Geld geliehen und versprochen, es zurückzugeben. Da er jedoch nicht imstande ist, sich einzuschränken, um die nötige Summe aufzubringen, gibt er sie nicht wieder zurück. Er wird nun von seinen Gläubigern verfolgt und weiß sich nicht mehr vor ihnen zu retten. Ein Dritter hat einem Freund harte, verletzende Worte gesagt und sich ihn zum Feind gemacht. Wieder einmal ist der Frieden auf und davon! Ich brauche keine weiteren Beispiele zu nennen, man könnte Hunderte finden. Ja, die Menschen beweisen immer wieder ein unerhörtes Talent, den Frieden zu verlieren. Wenn eine ganze Meute euch kläffend hinterherrennt, weil ihr Schulden habt, weil ihr gestohlen und etwas in Unordnung gebracht oder ein Versprechen nicht gehalten habt, wie wollt ihr dann Frieden finden? 'Indem ich vor meinen Gläubigern fliehe', werdet ihr sagen. Ja, bestimmt, aber wie könnt ihr den Gläubigern in eurem Inneren, der Unruhe und den Gewissensbissen entkommen, die euch verfolgen?. So zu argumentieren zeigt, dass es an echtem Wissen und an wahren Kenntnissen fehlt. Macht euch nichts vor, die Gedanken holen euch immer wieder ein. Scheinbar ist es sehr leicht, den Frieden zu finden: Man braucht nur auf einen hohen Berg zu steigen, wo Stille und Einsamkeit herrschen. Aber selbst dort findet der Mensch den Frieden nicht. Warum? Weil er in seinem Kopf ein Radio mitgenommen hat. Ja, ein Radio, von dem er sich nie trennt und das ständig läuft. Was hört er da nicht alles! Oft ist es auf die Sender der Hölle eingestellt; die bringen natürlich auch Musik. Aber was für eine Musik, was für einen Lärm! Und das, obwohl er doch auf dem Gipfel von Ruhe und Stille umgeben ist! Ja, äußerlich ist alles ruhig, aber innerlich toben Gewitter und Sturm. Wie soll man da den Frieden finden? Jeder weiß, dass der menschliche Körper zahlreiche Organe besitzt, die alle miteinander verbunden sind. Jedes Organ hat eine bestimmte Aufgabe, aber sie alle müssen in Einklang, in Harmonie miteinander sein, sonst gäbe es Unordnung und Dissonanzen, wie man dies in der Musik nennt. Der Mensch kann nur dann gesund und in Frieden leben, wenn all seine Organe selbstlos und uneigennützig für das Wohl des ganzen Körpers tätig sind. Aber diese Gesundheit und dieser Frieden sind erst ein rein physischer Zustand. Wer den Frieden der Seele und des Geistes finden will, muss höher aufsteigen. Alle Elemente des psychischen Organismus müssen wie die physischen Organe ebenfalls ohne Egoismus, Reibereien oder Voreingenommenheit im Einklang schwingen. Friede ist also ein höherer Bewusstseinszustand. Da er aber trotzdem von der Gesundheit unseres Organismus abhängt und weil die ger...