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Sick Humor

Komik und Gewalt/Comic and Violence/Comique et Violence 1 - Dt/engl, KOMIK UND GEWALT / COMIC AND VIOLENCE / COMIQUE ET VIOLENCE 1

Erschienen am 23.03.2011, 1. Auflage 2011
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783897332324
Sprache: Deutsch
Umfang: 98 S.
Format (T/L/B): 1 x 21 x 14.7 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Sick Humor ist eine Art von Komik, die als kulturelles Phänomen besehen ganz bewusst Tabus bricht und sich dabei von benachbarten Komik-Feldern wie Sarkasmus oder schwarzem Humor in ihrer Härte deutlich absetzt. Alan Dundes hat in seiner Arbeit Cracking Jokes: Studies of Sick Humor Cycles & Stereotypes aus dem Jahr 1987 auf verschiedene "sick humor cycles" hingewiesen, die er als Folklore-Forscher entdeckt, gesammelt und bearbeitet hatte. Er ging von "sick humor cycles" aus (Bsp. Auschwitz-Witze, dead baby jokes etc.), die sich innerhalb von Gesellschaften oral tradieren. Seine erste Vermutung bezüglich der Funktion von Sick Humor war dabei, durch den verursachten Schock und Tabubruch eine Möglichkeit zu schaffen, über Dinge zu reden, über die ansonsten in der Gesellschaft nicht geredet werden kann oder darf. "Laughing to keep from crying" - so könnte man den zweiten Aspekt von Sick Humor beschreiben: Komik dient als Kompensation, bewahrt hier zugleich das tragische Element, macht es jedoch - für diejenigen, die diesen Humor "ertragen" leichter, damit umzugehen. Der vorliegende Band versucht, die Randstellung des Forschungsthemas Sick Humor selbst zu suspendieren und zum Hauptthema zu machen, um neue Perspektiven auf alte wie neue Themen zu werfen. Dies soll gleichermaßen durch Annäherungen an Genres des Sick Humor wie an die Komik-Theorie, mit denen diese Genres kompatibel gemacht werden können, erreicht werden. Mit dem Band über Sick Humor startet die interdisziplinäre und mehrsprachige Reihe "Komik und Gewalt - Comic and Violence - Comique et violence".

Autorenportrait

Dr. phil. Christian F. Hoffstadt: 1995-2002 Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Karlsruhe. 2008 Dissertation zum Thema "Denkräume und Denkbewegungen. Untersuchungen zum metaphorischen Gebrauch der Sprache der Räumlichkeit". Seit Oktober 2009 wissenschaftlicher Referent des Karlsruhe House of Young Scientists (KHYS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Begründer, Herausgeber und Veranstalter der Veranstaltungs- und Buchreihe "Aspekte der Medizinphilosophie". Begründer und Mitherausgeber einer Buchreihe zum Thema "Post-apocalyptic Studies". Begründer und Herausgeber der internationalen und interdisziplinären Buchreihe "Gewalt und Komik - Comic and violence - Comique et violence". Stefan Höltgen - Dr. phil. (Jahrgang 1971) studierte zwischen 1996 und 2000 Germanistik, Philosophie, Soziologie und Medienwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2009 promoviert er mit einer Dissertation über "Medien- und Gewaltdiskurse im authentischen Serienmörderfilm" an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Seit 2009 lebt und arbeitet er in Berlin als freier Journalist und Publizist und Lehrbeauftragter. Neben Buchpublikationen und Herausgeberschaften (u.a. "Post-apocalyptic Studies") schreibt er regelmäßig Film- und Videospiel-Kritiken, Rezensionen und Artikel mit den Schwerpunkten Film, Medien, Kultur und Technik sowie deren Geschichte und Wissenschaften. Seit 2001 gibt er das Magazin "F.LM - Texte zum Film" heraus und betreibt seit 2003 das Internetforum "filmforen.de".