0

Abschied von der Serenissima

Roman

Erschienen am 05.02.2014
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783902866141
Sprache: Deutsch
Umfang: 224 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 20.9 x 13.4 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

In Abschied von der Serenissima verknüpft Waltraud Mittich das Schicksal von Straßen mit dem von handelnden Personen. Das Leben einer alleinerziehenden Mutter in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Jugend zweier Mädchen, die in der Jahrhundertmitte an der Strada d'Alemagna, der alten Handelsstraße von Augsburg nach Venedig, groß wurden und sich zeitlebens nach der Serenissima sehnten, sowie Alexander Langers fiktives Leben im Südtirol der sechziger bis achtziger Jahre. Alle haben sie das Warten als einen Zustand entdeckt, der alle anderen überlagert, der sie aber auch unsichtbar macht und Träume entstehen lässt. Ein Roman über Wege, Umwege und Traumwege, der zeigt, wie Straßen und Flüsse, Verkehrsverbindungen eben, schicksalhaft für Menschen und Städte wirken.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
edition laurin bei innsbruck university press
birgit.holzner@editionlaurin.at
Technickerstr. 21a
AT 6020 INNSBRUCK

Autorenportrait

Waltraud Mittich1946 in Bad Ischl geboren, 1952 Übersiedlung nach Südtirol. Studium "Lingue e letterature straniere e moderne" an der Universität Padua, anschließend Unterrichtstätigkeit. Zuletzt erschienen: Topografien (Edition Raetia, 2009) und Du bist immer auch das Gerede über dich (Edition Raetia, 2012).

Leseprobe

"Ich war nie an der Ladoga-See. Ich habe Bilder gesehen. Ich werde niemals Besucherin in Nowgorod sein. Denn ich habe den Traum. Traumwege sind Fluchtwege. Wir zerstören sie mit unserer armseligen Fahrerei. Im Zwielicht schimmernde Eisschollen tragen mich nahe heran an die Holzkirche. Ich kann die Dachschindeln beinah berühren. Aber der Wind trägt mich weiter. Es ist der Eiswind meiner Kindheit, jener verschneite Weg, die Umrisse des Südbahnhotels und die weiße Rundung des Lerschach. Der eisige Wind trägt mich in alle Eisstraßen, Beringstraßen, Weiße Meere, Nordmeere und wieder zurück nach Nowgorod. Und erst, wenn der letzte Stern ins Eismeer fällt, küsse ich das Kreuz der Holzkirche von Kondopoga."