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Zarte Landung

Roman

Erschienen am 25.01.2014
Auch erhältlich als:
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783930041909
Sprache: Deutsch
Umfang: 424 S.
Format (T/L/B): 3.8 x 18.8 x 12.5 cm
Lesealter: 16-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Sie begegnen sich auf einem Langstreckenflug nach London: Jude Turner und Síle OShaughnessy. Es ist Judes erster Flug überhaupt - Reiselust ist ihr fremd. Sie ist im beschaulichen Ireland, Ontario, verwurzelt und betreut dort das Heimatmuseum. Síle hingegen ist als Flugbegleiterin in ihrem Element. Sie lebt im quirligen Dublin und ist ständig auf Achse. Ihre Begegnung über den Wolken geht keiner der beiden Frauen aus dem Sinn. Sie schreiben sich E-Mails, führen Ferngespräche, treffen sich. Sie verlieben sich ineinander - zwei Frauen, deren Welten unterschiedlicher nicht sein könnten 'Zarte Landung' ist von Emma Donoghues persönlichen Erfahrungen inspiriert, die sie als 'Zeitzonen-Tango' beschreibt. Es ist nach 'Raum' und 'Das rote Band' ihr dritter Roman, der nun auf Deutsch vorliegt.

Autorenportrait

Emma Donoghue wurde 1969 in Dublin als Jüngste von sieben Geschwistern geboren. Ihre Schulzeit verbrachte sie - bis auf einen einjährigen Aufenthalt in New York - in katholischen Klosterschulen. 1990 machte sie am University College in Dublin einen Abschluss in Englisch und Französisch, ohne zu ihrem Bedauern jedoch gelernt zu haben, Französisch zu sprechen. Anschließend ging sie nach England und promovierte 1997 in Englischer Literatur. Schon mit 23 Jahren begann sie vom Schreiben zu leben. Sie schätzt sich glücklich, nie mehr einer 'anständigen Arbeit' nachgegangen zu sein, seit ihr nach einem Monat als Zimmermädchen gekündigt wurde. Nachdem sie mehrere Jahre zwischen England, Irland und Kanada gependelt ist, lebt Emma Donoghue seit 1998 mit ihrer Lebensgefährtin und ihren beiden Kindern in London, Ontario. Mittlerweile hat Emma Donoghue mehrere Romane und verschiedene Anthologien veröffentlicht.

Leseprobe

Auf dem Weg zu ihrer Naturheilärztin steckte Síle auf dem Aston Quay im Stau. Sie versuchte es mit ein paar tiefen Atemzügen. Wenn sie derart aufgelöst in Helens Sprechzimmer ankam, würde sie den üblichen Vortrag über Stresshormone und Zellgifte zu hören bekommen. Um sich abzulenken, sah sie ihre Post?durch. Kreditkartenangebote, Spendenaufrufe und zwei kitschige Ansichtskarten von Freundinnen, die Budapest und Neuseeland besuchten. Und dann gab es noch einen Umschlag, in Judes sorgsamer Handschrift adressiert und als Eilsendung aufgegeben. Síle öffnete ihn. Als sie den ersten Satz las, wurde ihr ein wenig schwindelig. Sie wäre gern für einen Moment rechts rangefahren, aber man hätte sie nie wieder einscheren lassen. Also kroch sie weiterhin im ersten Gang voran, aber ihr Blick fiel immer wieder auf die Worte auf dem Blatt Papier in ihrem Schoß: Ich liebe dich. Der Satz erschreckte Síle. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie ihn das letzte Mal niedergeschrieben gesehen hatte. Heutzutage waren die Menschen diesen Worten gegenüber misstrauisch - sie hatten sie in zu vielen Hollywoodfilmen gehört. Ich liebe dich tickte wie eine Zeitbombe. Die Worte gaben vor, Gegenwart zu sein, bargen aber die Zukunft in sich

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